Zwischentöne. Umgang mit musikalischer Vielfalt
Die meisten Musikverbände repräsentieren eine breite Palette von Genres und Kulturen. Die Auseinandersetzung mit den Zwischentönen interkultureller Verständigung ermöglicht es ihnen, diese Vielfalt besser zu verstehen und zu repräsentieren. Verbandsvorstände können lernen, Bedürfnisse und Perspektiven aller Mitglieder zu berücksichtigen, ganz gleich, ob sie sich zuvorderst der musikalischen Bildung, der Amateurmusik, der Jugend oder professionellen Musizierformen widmen. Verbände können eine inklusive Gemeinschaft schaffen, in der sich Menschen aus verschiedenen kulturellen Hintergründen willkommen und wertgeschätzt fühlen. Dies kann Barrieren abzubauen helfen, die Menschen davon abhalten, sich Vereinigungen des Musiklebens anzuschließen oder überhaupt am Musikleben teilzuhaben.
Manchmal werden Musikverbände und -vereine überraschend von Diskussionen über kulturelle Aneignung, über die Darstellung von Kulturen und über unbeabsichtigte Diskriminierungen ereilt. Der Dachverband kann durch Bildung und Richtlinien dazu beitragen, dass seine Mitglieder kulturell sensibel agieren und unbeabsichtigte Beleidigungen oder Stereotypisierungen vermeiden.
Auf Bundes- und auf nordrhein-westfälischer Landesebene gibt es Gesetze und Vorschriften, die Diskriminierung aufgrund von Rasse, Ethnizität oder Kultur verbieten. Die Wahrnehmung der Zwischentöne im interkulturellen Dialog hilft den Mitgliedsverbänden, die rechtlichen Anforderungen zu erfüllen und ethisch zu handeln. Zudem können Musikschaffende inspiriert werden, neue Ansätze zu entdecken und ihre eigene musikalische Praxis zu erweitern. Das Thema betrifft alle Mitgliedsverbände des Landesmusikrats.