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Uraufführung von Andrew Noah Caps "Laniakea" durch die Rheinische Bläserphilharmonie in Erftstadt

Eine Laniakea ist ein Supercluster aus 100.000 Galaxien, also eine ziemlich riesige Erscheinung. Einer Vertonung scheinen sich solche Dimensionen zu entziehen, doch der in Rheinbach lebende Komponist Andrew Noah Cap hat ein Tongemälde „Laniakea“ für die Rheinische Bläserphilharmonie erdacht. Es ist ein beeindruckendes Klangfarbengeflecht geworden, das Irene Anda in der Aula der Realschule Erftstadt-Liblar dirigierte. Hinter der Laniakea steht für Cap die Frage: Was bleibt von uns, wenn nichts mehr da ist? Vielleicht wird es nur noch eine kleine Melodie sein, vielleicht auch zwei oder drei mehr, meint der Komponist und entwickelte aus schlichten, kurzen Melodiefragmenten Klangmodule, die zusammen sein Werk formen. Die Melodiefragmente sind teils Zitate, etwa aus Dvoraks 9. Sinfonie oder aus Peter Thomas’ Soundtrack zu „Orion“. Die Rheinische Bläserphilharmonie entwickelte daraus am 10. April einen Kosmos voll warmer und lyrischer Klänge.

Dazu gab es den "Spirit of Life", den sein Komponist Meindert Boekel nach einer schwierigen Lebensphase mit ansteckendem Optimismus füllte, die kraftstrotzende Ouverture aus der Oper "Raymond ou Le secret de la reine" von Ambroise Thomas und aus Prokofieffs Adaption von Romeo und Julia den „Tanz der Ritter“, arrangiert von Markus Peter. Zum Schluss die „Fantasy Tales“ von Piet Swerts mit dreifachem Horn-Bezug: Das Hauptthema wird von drei Hörnern gespielt, das Werk schildert die Entstehung der niederländischen Stadt Horn, die wiederum Hörner im Stadtwappen führt. Die Bläser genossen es hörbar, mit diesen Partien Swerts’ den Erftstädter Saal zu füllen.

Während der Probenarbeit hatte die Bläserphilharmonie ihrer Dirigentin einen Streich gespielt: Den „Tanz der Ritter“ ließen die Musiker unangekündigt als musikalische Collage in den Imperialen Marsch aus „Star Wars“ übergehen. Irene Anda trug es mit Fassung und setzte die Collage als Zugabe auf das Programm. Nicht ohne diese mit einer weiteren Zugabe zu krönen: Die Norwegerin huldigte ihrer Heimat mit dem Valdres Marsch des norwegischen Blasorchesterleiters und Komponisten Johannes Hanssen.

Am 16. April spielt die Rheinische Bläserphilharmonie das Programm in Weilerswist, am 17. April in Bonn. Die Konzerte werden vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW, dem Landesmusikrat NRW und der Klaus Geske Musik- und Kulturstiftung gefördert.

rvz

Fotos: Die Rheinische Bläserphilharmonie unter Leitung von Irene Anda hebt Laniakea von Andrew Noah Cap in Erftstadt aus der Taufe; Fotos: LMR NRW.