Ein öffentliches Symposium des Landesmusikrats NRW mit vier moderierten Konzerten und zwei Panels beleuchtet den sozialen Nutzen von Musik für Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine am Beispiel der traditionellen ukrainischen Musik. Die Veranstaltung findet am 8. November 2025, von 14:00 – 19:00 Uhr, im Saal des Sozialzentrums des LVR-Klinikums Düsseldorf, Bergische Landstraße 2, 40629 Düsseldorf statt.
Der Nachmittag wird in Kooperation mit dem LVR-Klinikum und seinen Bereichen „Kultur in der Klinik“ und der „Transkulturelle Ambulanz“ sowie der Organisation „DUWIR – Deutsch-Ukrainische Wirkung“ gestaltet.
Basierend auf der Bachelorarbeit von Jasper van den Hövel aus dem Jahr 2024 wird in zwei Gesprächsrunden Bezug auf den sozialen Nutzen von Musik für Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine genommen.
Im ersten Panel kommen dabei Mitglieder der Ensembles Religimuz und Trio Ukraina zu Wort, die auch als Interviewpartner für Jasper van den Hövel im Rahmen seiner Bachelorarbeit miteinbezogen waren. Gaiane Budzhelida, eine Teilnehmerin des Sprachlernprojekts „Wortklang“, wird von ihren Erfahrungen und der positiven Wirkung des gemeinschaftlichen Singens berichten. Ergänzt wird die Runde von Olesya Cherepynska, die als aktive Netzwerkerin und Gründungsmitglied der gemeinnützigen Organisation „DUWir – Deutsch-Ukrainische Wirkung“ über die Notwendigkeit und Bedeutung von ukrainischen Musik- und Kulturveranstaltungen in NRW informieren wird. Moderierte wird die Runde vom Musiktherapeuten Frank Henn, der als Erstprüfer die Bachelorarbeit von Jasper van den Hövel betreute.
Das zweite Panel richtet den Fokus auf die traditionelle ukrainische Musik. André Erlen, der als Sänger im deutsch-ukrainischen RAI-Chor mitwirkt, wird diese Runde moderieren und auch über den Bezug des RAI-Chors zur traditionellen ukrainischen Gesangskunst berichten. Als weitere Expertin wird die Leiterin des jungen Gesangsensembles Ralets, Yulia Kulinenko, ihre Expertise im Bereich der oral tradierten Gesänge aus der östlichen Ukraine teilen. Iryna Dusheiko, die lange Zeit in Kyjiw als diplomierte Folklore-Dirigentin den Dnipro-Chor leitete, ergänzt diese Runde. Der Pianist Yaromyr Bozhenko wird auf den Einfluss der traditionellen ukrainischen Musik auf die klassische Musik blicken.
In vier 30-minütigen moderierten Konzerten werden verschiedene ukrainische Musiktraditionen präsentiert und erfahrbar gemacht. Mitwirken werden das junge Frauen-Ensemble Ralets, welches sich unter Leitung von Yulia Kulinenko mit oral tradiertem Liedgut aus den östlichen Regionen der Ukraine befasst. Das Vokal-Ensemble Trio Ukraina von Iryna Dusheiko, Yana Andrushchenko und Yulia Parnes befasst sich u.a. mit traditionellen, klassischen und modernen Liedern aus der Ukraine. Nadiya Pakosh und Oleh Kolos vom Ensemble Religimuz forschen seit langem an teilweise unbekanntem volksgeistlichem Liedgut aus der Ukraine. Inzwischen ist auch Kyrylo Kolos Mitglied der Gruppe. Mariana Sadovskas deutsch-ukrainischer RAI-Chor wird die traditionelle Technik des Singens ohne Dirigat praktizieren und traditionellen Chorgesang aus der Ukraine präsentieren. Ein gemeinsames Singen aller beteiligten Musiker:innen mit dem Publikum wird die Veranstaltung abrunden und vom Pianisten Yaromyr Bozhenko begleitet. Durch das musikalische Programm führt Tuba Tunçak.
An Informationsständen werden musikalische Initiativen und Vereine aus NRW mit Bezug zur Ukraine über ihre Tätigkeiten berichten, sich austauschen und vernetzen.
Die gesamte Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist unter anmeldung@lmr-nrw.de bis zum 3. November 2025 möglich.
(Sandra Hoch)
Abbildung: LMR NRW (Fotorechte bei den Ensembles)