Insgesamt 17 Zupforchester und Ensembles gestalteten am 3. und 4. Oktober das Mülheimer Zupffestival in der Stadthalle Mülheim. Ausgerichtet vom Mülheimer Zupforchester, bot die Veranstaltung an zwei Tagen ein umfangreiches musikalisches Programm, das die Bandbreite der Zupfmusik eindrucksvoll präsentierte.
Konzertprogramme zwischen Barock und Popmusik
Die musikalische Gestaltung des Festivals zeichnete sich durch eine große Vielfalt von Genres und Epochen aus. Konzerte mit Titeln wie „Vivaldi meets Coldplay“ setzten programmatisch auf Kontraste und schlugen Brücken zwischen klassischer Literatur und populärer Musik. So erklangen Werke des Barockkomponisten Antonio Vivaldi neben Arrangements von modernen Pophymnen wie „Viva La Vida“ von Coldplay oder „Billie Jean“ von Michael Jackson. Die Eröffnungs-Matinée kombinierte Stücke aus der Renaissance von Michael Praetorius mit bekannter Filmmusik von Hans Zimmer und Klaus Badelt. Das Mülheimer Zupforchester selbst trug mit Werken von Ottorino Respighi bis hin zu einer Uraufführung zur musikalischen Tiefe des Festivals bei.
Überregionale Gäste und Kooperationen
Das Festival zog nicht nur Orchester aus Nordrhein-Westfalen an, sondern bewies auch seine überregionale und internationale Anziehungskraft. Ein besonderer Gast war das Mandoline-Ensemble „The Strings“ aus den Niederlanden unter der Leitung von Annemie Hermans, das mit Werken von Francesco Civitareale und Juan Carlos Muñoz das Publikum begeisterte. Ein weiteres Highlight war der gemeinsame Auftritt des LandesZupfOrchesters NRW mit dem Zupforchester Rheinland-Pfalz, eine Kooperation, die die enge Verbindung der Zupfmusikszenen beider Bundesländer unterstrich.
Landesorchester und Nachwuchsförderung
Ein Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf der Förderung und Präsentation des musikalischen Nachwuchses. Von den ersten Tönen des Kinder-Zupfensembles der Folkwangmusikschule, bis zum Senioren Zupforchester NRW waren alle Generationen vertreten. Auch die Landesauswahlensembles zeigten ihr Können. Das Juniorzupforchester NRW unter der Leitung von Peter Johnen präsentierte unter anderem das „Inspector Clouseau Theme“ von Henry Mancini. Das JugendZupfOrchester NRW unter der Leitung von Luke Pan bildete einen der Höhepunkte des Abschlusskonzerts und interpretierte anspruchsvolle Werke wie die „Rumänischen Volkstänze“ von Béla Bartók und das Orchesterquartett in F-Dur von Carl Stamitz. Diese Auftritte unterstrichen das hohe Niveau der Nachwuchsarbeit in Nordrhein-Westfalen.
Ausstellung und Workshops als Rahmenprogramm
Neben den Bühnenauftritten bot das Festival ein breites Rahmenprogramm. In einer ganztägigen Ausstellung hatten Besucher:innen Gelegenheit, mit Instrumentenbauern, Verlagen und untereinander ins Gespräch zu kommen. Das Mülheimer Zupffestival diente somit als wichtige Plattform für den musikalischen Austausch und die Begegnung innerhalb der Zupfmusikszene. Info-Workshops zu Themen wie Fördermittel- und Nachwuchsaquise und MitmachWorkshops („Dirigieren für Anfänger“) rundeten das Programm ab. Für musikalische Unterhaltung in den Pausen sorgten verschiedene Mülheimer Schülerbands.
Für Freund:innen der Zupfmusik gibt es bereits einen Grund zur Vorfreude: Das nächste große Ereignis ist das Bundeszupfmusikfestival „BDZ Eurofestival Zupfmusik“, das vom 14. bis 17. Mai 2026 in Bretten stattfinden wird. Weitere Informationen dazu sind bereits online verfügbar unter zupfmusiker.de/eurofestival/festival/
Armin Eichenmüller
Fotos: JugendZupfOrchester NRW unter der Leitung von Luke Pan am 4. Oktober im Mülheimer Zupffestival in der Stadthalle Mülheim Ruhr; © Bild: BDZ NRW, Fotografin: Juana Keinemann“
Seniorenzupforchester NRW „altra volta“; © Bild: BDZ NRW, Fotografin: Juana Keinemann“