Am 20. September fand im Festsaal der Universität Bonn eine feierliche Stunde zu Ehren von Prof. Dr. Emil Platen statt, der wenige Tage zuvor seinen 100. Geburtstag begehen durfte. Zahlreiche Weggefährten, Kolleginnen und Kollegen sowie Freunde des Jubilars versammelten sich, um seine Lebensleistung zu würdigen und mit ihm gemeinsam zu feiern.
Mit Blick auf das hohe Alter des Geehrten wurde das Programm bewusst kurz und konzentriert gehalten. Zwischen den Wortbeiträgen erklangen ausgewählte instrumentale und vokale Musikstücke, die die besondere Verbindung Platens von wissenschaftlicher Reflexion und musikalischer Praxis unterstrichen.
Malte Boecker, Direktor des Beethoven-Hauses, würdigte Emil Platens Bedeutung als Hochschullehrer und seine herausragenden Beiträge zur Beethoven-Forschung. Er hob Platens feinsinnige Analysen hervor, die das Verständnis für Beethovens Werke bis heute prägen.
Christine Siegert, Präsidentin des Landesmusikrats Nordrhein-Westfalen, sprach dem Jubilar im Namen des gesamten Landesmusikrats ihre Glückwünsche aus. In ihrer Rede stellte sie die enge Verbindung von Theorie und Praxis in Platens Wirken heraus: Seine wissenschaftlichen Erkenntnisse habe er stets in die lebendige Musikpraxis getragen. Besonders erinnerte sie an die Gründung des Landesjugendorchesters NRW im Jahr 1969, das bis heute ein Aushängeschild des Musiklandes sei. Viele Musikerinnen und Musiker führten ihre prägenden Erfahrungen dort auf Platens Engagement zurück. „Sie haben Brücken gebaut – zwischen Theorie und Praxis, zwischen Vergangenheit und Zukunft, und nicht zuletzt zwischen den Generationen“, so Siegert in ihrer Ansprache.
Weitere Wortbeiträge kamen aus der Universität Bonn, die das Wirken ihres ehemaligen Professors in Forschung und Lehre würdigte. Vertreterinnen und Vertreter aus Platens Orchester erinnerten an die inspirierende Probenarbeit, die er über Jahrzehnte hinweg prägte, und an die Begeisterung, mit der er Generationen von Studierenden für die Musik gewinnen konnte. Das Collegium musicum bewies musikalisch, wie es die Arbeit Platens fortführt.
Der Geehrte bedankte sich mit einer unterhaltsamen Dankesrede, die Unverdrossenheit und Tatendrang ausstrahlte. Nach den Beiträgen lud das Akademische Orchester zu einem kleinen Umtrunk ein, bei dem Gäste und Gratulanten persönlich ihre Glückwünsche überbringen konnten. Zahlreiche Besucher folgten auch dem Wunsch des Jubilars, anstelle persönlicher Geschenke eine Spende an die Gesellschaft zur Förderung des studentischen Musizierens Bonn zu entrichten.
Damit unterstützt Emil Platen auch an seinem 100. Geburtstag das studentische Musizieren und die Förderung junger Talente – eine Herzensangelegenheit, die sein Lebenswerk auf besondere Weise abrundet. Die Feierstunde im Festsaal der Universität Bonn wurde so zu einem würdigen und bewegenden Moment: ein Dank an einen großen Gelehrten, Dirigenten und Förderer des studentischen Musizierens.
rvz
Foto: Programmblatt der Feierstunde für Emil Platen, 20.9.2025; Foto: Matthias Pannes, Münster.