Das 1991 in Krefeld gegründete Frauenkulturbüro NRW ist ein gemeinnütziger Verein, der Künstlerinnen aller Sparten in Nordrhein-Westfalen fördert und sichtbarer macht. Am 21. Juni 2025 beendete der Verein die Arbeit des Büros in den Räumen der Fabrik Heeder mit dem „Time to say goodbye“-Sommerfest. Mit diesem Fest wurde nicht nur der Abschied vom Bürostandort gefeiert, sondern auch auf rund 30 Jahre Engagement zurückgeblickt. In diesem Zeitraum entstanden Initiativen wie der NRW Künstlerinnenpreis, Diskursreihen zu MeToo und die Unterstützung von Dirigent*innen.
Der Verein lud Künstler*innen aus NRW mit einem Open Call ein, ihre ortsspezifischen Beiträge im Rahmen des Sommerfests zu präsentieren. Mit Panels, Gesprächen sowie einer dokumentarischen Begleitung bot er zudem Raum zur Reflexion über die eigene Geschichte und Wirkung. Dabei wurde deutlich, dass die Auflösung des Büros nicht nur einen archaischen Standortwechsel bedeutete, sondern auch einen inhaltlichen Neuanfang andeutete, denn der Verein möchte ohne Büro weiterarbeiten.
In der öffentlichen Wahrnehmung, etwa auf Facebook durch das Regionalbüro der Rheinischen Post, wurde die Schließung mit Respekt begleitet. Dort betonte man, dass das Frauenkulturbüro NRW über Jahrzehnte hinweg eine landesweite Anlaufstelle für Gleichstellung in Kultur und Kunst gewesen sei. Die Reaktionen waren geprägt von Anerkennung für die nachhaltige Aufbauarbeit in Bereichen wie Care-Policy, Sichtbarkeit und strukturelle Gleichstellung von Frauen in der Kulturlandschaft.
Mit dem Abschluss des Büros zeigt sich inhaltlich ein deutlicher Übergang: Projekte wie der Policy-Baukasten „Familie und Care am Theater“, Diskursreihen und Symposiumsformate sollen zwar weiterwirken, dieses aber über andere Institutionen, die die Mission ohne das Büro in Krefeld übernehmen.
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rvz