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„Transfer International“: Fachgespräch „Diversity“ im Austausch mit den Niederlanden, Belgien und NRW

2. September 2016, Amsterdam. Im Theater De Balie findet das erste Expertentreffen von Kulturakteuren aus Belgien, den Niederlanden und NRW statt, um den internationalen Austausch der Nachbarländer zum Thema „Diversity“ zu intensivieren. Durch die Initiative des NRW Kultursekretariates Wuppertal, des Fonds Podiumskunsten NL und des Kunstenpunt Flanders Arts Institute und gefördert durch das Kulturministerium NRW, wird durch den Aufbau eines länderübergreifenden Förderfonds, die Bildung von Expertengruppen und die Veranstaltung von Austauschforen die Entwicklung internationaler sowie interdisziplinärer Kulturprojekte verfolgt.

Ziel ist es, nachhaltige Kultur-Kooperationen an variierenden Orten der teilnehmenden Länder aufzubauen. Durch das Expertentreffen leitet Inez Bongaarts, freie Kulturpolitikberaterin aus den Niederlanden.

Kees Blijleven berichtet im Rahmen seiner Begrüßung über das weltweite Netzwerk Assitej International, dessen niederländische Vertretung Assitej NL-Dutch Theatre Young Audiences zeitgleich ein Showcase-Festival in Amsterdam veranstaltet. Die Mission des Netzwerkes sei, den internationalen Austausch junger Bühnenkünstler aus der ganzen Welt zu unterstützen. Dabei spiele Diversität eine zentrale Rolle im Austausch der darstellenden Künste, so Blijleven. (Weitere Informationen unter: <link http: www.assitej-international.com>www.assitej-international.com und <link http: www.assitej.nl>www.assitej.nl.)

Die Wahrnehmung und Sichtbarkeit niederländischer Musik, Theater- und Tanzkunst auf internationalen Bühnen zu unterstützen, dies hat sich Dutch Performing Arts durch Unterstützung des Performing Arts Fund NL zur Aufgabe gemacht, so Susanne Moed. Dabei werden neben Showcases auch Besucherprogramme, Konferenzen, Forschungsthemen und die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern verfolgt. Beispielsweise seien in diesem Zusammenhang auch bereits NRW-Kooperationen mit der Ruhrtriennale entstanden. (Weitere Informationen unter: <link http: www.dutchperformingarts.nl>www.dutchperformingarts.nl.)

Dr. Christian Esch führt in die vielfältig ausgerichteten Programme des NRW Kultursekretariates Wuppertal ein. Dabei setze die Institution den Fokus auf die Etablierung neuer Strukturen, so Esch. Internationale Kulturen seien in Programmen wie „Musikkulturen“, „Soundscapes“, „Das 3. Ohr“, das „International Visitors Programme“, „Refugee Citizen“ oder nun auch „Transfer International“ essentieller Bestandteil des Wirkens.

Das 1990 gestartete Programm „Transfer“ verfolgte für den Bereich der bildenden Kunst insgesamt neun internationale Künstler- und Kunstaustauschprogramme mit Spanien, Israel, Italien und anderen Ländern. Das neu konzipierte erweiterte Programm soll den multilateralen Austausch mit den zwei miteinander korrespondierenden Schwerpunktthemen „Digitale Kultur“ und „Diversität“ in den Mittelpunkt stellen. Im Dezember 2015 gab es dazu bereits eine erste Ausschreibung für die Partnerstädte des NRW Kultursekretariates. Eine Jury wählte aus den insgesamt 17 Bewerbungen vier länderübergreifende Projekte zur Förderung aus: „Digitale Poesie“, „Pandora's Box“, „Timeart_Curves“ und „Huis en Haard“.

Noch in diesem Jahr beabsichtige man nun im zweiten Schritt einen Matching Fund aufzustellen, welcher sich zunächst aus Mitteln der drei beteiligten Nachbarländer zusammensetzen soll, berichtet Christian Esch. Die konkrete Ausarbeitung hierzu werde in den kommenden Wochen unter Federführung des Kultursekretariates Wuppertal erfolgen. Weitere Ausschreibungen für 2017 sind in Planung. Esch ergänzt, dass eine darüber hinausgehende Fortführung des Programmes mit Nachhaltigkeitswert angestrebt werde. Ebenfalls werde die Gründung zweier „Pools of Experts“ mit je bis zu 15 Vertretern unterschiedlicher Sparten (Kunst, Kultur und Wissenschaft) aus den Niederlanden, Belgien und NRW verfolgt, die sich den beiden Schwerpunktthemen „Digitale Kultur“ und „Diversität“ widmen sollen. Begleitende Konferenzen und Visitor-Programme sollen die Arbeit der Expertengruppen ergänzen. (Weitere Informationen unter: <link http: www.nrw-kultur.de>www.nrw-kultur.de und <link http: www.transfer-international.com>www.transfer-international.com.)

Es folgen Berichte der teilnehmenden Ländern seitens des Flanders Arts Institute von Sofie Joye, des Referates „Interkultur“ vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW von Susanne Düwel und der Initiative Binoq Atana von Jacek Rajewski.

Vorgestellt werden in diesem Zuge Beispielprojekte kultureller Diversität, darunter auch die Koninklijke Vlaamse Schouwburg kurz KVS in Brüssel. Das Theater entwickelte ein offenes Ensemble an Theatermachern, Darstellern, Direktoren, Choreographen und Autoren, die in ihrem Wirken neben der Weiterentwicklung ihrer persönlichen Arbeit wechselseitig Gemeinschaftsprojekte und Austausch-Kollaborationen über mehrere Jahre eingehen. Exemplarisch seien hier interkulturelle Projekte wie „KVS<>Kongo“ oder „Globe aroma“ zu nennen, so Sofie Joye. (Weitere Informationen unter: <link http: www.flandersartsinstitute.be>www.flandersartsinstitute.be und <link http: www.kvs.be>www.kvs.be .)

Seitens des Kulturministeriums NRW werden interkulturelle Projekte zusätzlich über das Referat „Interkultur“ durch einen Landesfond unterstützt. Beispielhaft erwähnt Susanne Düwel Projekte wie die Dialogwoche „Birlikte“ des Schauspiels Köln, das „Sinti-Jazz-Festival“ im zakk Düsseldorf oder den „Bağlama-Zertifikatslehrgang“ der Landesmusikakademie NRW. Darüber hinaus unterstütze das Ministerium die Zukunftsakademie NRW, um neue Entwicklungsideen und Pilotprojekte im Bereich der interkulturellen Bildung und des Zusammenlebens vielfältiger Kulturen der Ruhrgebietsregion zu fördern. (Weitere Informationen unter: <link http: www.mfkjks.nrw.de>www.mfkjks.nrw.de und <link http: www.zaknrw.de>www.zaknrw.de.)

Von niederländischer Seite präsentierte Jacek Rajewski den „Code Culturele Diversiteit“. Dieser Kodex wurde speziell entwickelt, um Kulturinstitutionen eine konkrete Unterstützung für die strukturelle Einbettung kultureller Vielfalt zu geben. Dabei basieren die Inhalte auf den vier Säulen Programm, Publikum, Mitarbeiter und Partner. Ergänzt werden die praktisch angelegten Informationen durch eine Expertendatenbank, Best-Practice-Projektvorstellungen und aktuelle Informationen des Ministerie van Onderwijs, Cultur en Wetenschap und der Federatie Cultuur Nederland. (Weitere Informationen unter <link http: www.codeculturelediversiteit.nl>www.codeculturelediversiteit.nl, <link http: www.binoq.nl>www.binoq.nl  und <link http: www.atana.nl>www.atana.nl.)

Die Aktualität des Expertentreffens spiegelt sich ebenfalls im Titel des Seminars am Nachmittag wider: „In search of new Audience, the city in all its diversity“ mit Hassan Mahamdallie (Senior Officer for Diversity, Art Vouncil England) und dem niederländischen Schriftsteller Abdelkader Benali als Dozenten. Zu diesem Seminar lud wiederum Assitej NL-Dutch Theatre Young Audiences, wie auch zur abendlichen Theateraufführung „jihad“ im Theater De Meervaart.
(Weitere Informationen unter: <link http: www.assitej.nl>www.assitej.nl.)

Foto: Seminar „In search of new Audience, the city in all its diversity“ mit Hassan Mahamdallie und Adbelkader Benali, De Balie Amsterdam. Quelle: LMR NRW

(at)