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Preisverleihung des Sparda-MusikNetzWerks 2013 im Düsseldorfer Partikasaal

Der Partikasaal war voll besetzt, als Andreas Lösing vom Vorstand der Sparda-Bank West die feierliche Preisvergabe des Sparda-MusikNetzWerks eröffnete. Er freute sich, dass die Initiatoren bereits zum neunten Mal maßstabsetzende Kooperationen zwischen Musikschulen, Musikvereinen und Schulen auszeichnen konnten. Als Hausherr schloss sich Raimund Wippermann, Rektor der Robert-Schumann-Hochschule, an. Er stellte nicht nur den Saal, seine Studenten sorgten auch für Ton- und Lichttechnik der Veranstaltung. Und die nahm sofort mit einem seltenen Drive ihren Lauf.

Die Josef-Metternich-Musikschule der Stadt Hürth und die Friedrich-Ebert-Realschule präsentierten ihr Projekt „KommUnity“, in dem Schülerinnen und Schüler negative und positive Erfahrungen des Miteinanders in getanzten und musizierten Spielszenen darstellen. Die unterschiedlichen kulturellen Hintergründe der Schüler sind nicht unbedingt eine Belastung des Miteinanders, sondern bieten auch Chancen der Weiterentwicklung, wie Musikschulleiter Ruddi Sodemann im Interview mit Moderator Nicolas Tribes ausführte.

Die Jury, hier vertreten durch Annegret Schwiening-Scherl, würdigte den Mut der Pädagoginnen und Jugendlichen, sich auf partizipative und improvisatorische Prozesse einzulassen. Die durchchoreographierte Performance der Hürther sorgte für einen sehr lebendigen Auftakt der Preisverleihung.

Das Flötenorchester „Gut Klang“ Erftstadt ließ es etwas kleiner, dafür musikalisch umso akkurater angehen: Ein Flötenquintett spielte Arrangements zur musikalischen Demonstration des Projekts „Musik grenzt keinen aus“, mit dem der Verein nicht nur eine beachtliche Nachwuchsförderung betreibt, sondern gleichzeitig eine Transformation des traditionellen Spielleutekorps in einen musikalisch und gesellschaftlich offenen Verein gestaltet.

Dazu dient auch eine enge Kooperation mit dem Familienzentrum St. Kunibert und der Grundschule Gymnich, die Arnd Bolten als Vertreter der Jury würdigte. Mit der berührenden Interpretation eines Bläsersatzes zur Hymne „Highland Cathedral“ von Ulrich Roever und Michael Korb ließ das Quintett keinen Zweifel am Gelingen des Konzepts.

Antje Valentin trug eine „Lobende Erwähnung“ der Jury vor: Das Projekt „Kinderkonzert 2013 – The Snowman“ des Euregio Symphonieorchesters VHS Ahaus und des Kinder- und Jugendorchesters "Saite an Saite" bringt junge Beteiligte in Proben zusammen, die der Erarbeitung einer Live-Filmmusik gelten, was hohe Anforderung an das frisch gebackene Ensemble stellt.

Die Spiel- und Singfreude im Partika-Saal der Robert-Schumann-Hochschule sollte nicht nachlassen, denn nun wirbelten Duisburger Musikerinnen und Musiker über die Bühne. Ihr Projekt „Turlitawa – Eintopf“ haben die Niederrheinische Musik- und Kunstschule in Zusammenarbeit mit dem Verein „art at work“ und dem „Hauschor“ des Roma-Quartiers „In den Peschen“ gestartet, als im Frühjahr 2013 das Roma-Quartier in Duisburg-Rheinhausen Ziel von Demonstrationen und Gegendemonstrationen wurde. Aus dem spontanen Auftritt eines Roma-Gesangs-Ensembles erwuchsen künstlerische Projekte, die Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten des Miteinanders vermittelten.

Ein neuer Projektchor wuchs zwischenzeitlich auf über achtzig Sängerinnen und Sänger aller Altersklassen. Eine Auswahl von ihnen bot zusammen mit einer Band unter Leitung von Annegret Keller-Stegmann und einem Roma-Ensemble unter Leitung von Mustafa Zekirov mitreißende Arrangements von Roma-Melodien. Laudator Robert v. Zahn würdigte seitens der Jury das Engagement der Projektverantwortlichen, sich den Herausforderungen einer diversen Stadtteilgesellschaft zu stellen und mit künstlerischen Mitteln Antworten für eine gelingende Gemeinschaft zu geben.

Der Esprit dieser Aufführung forderte die „Vokalwerkstatt Jülich“ als vierten Preisträger geradezu heraus, und in der Tat mussten sich die dreißig Jülicher Sängerinnen und Sänger keineswegs verstecken. Martin te Laak leitete den popaffinen und generationenverbindenden Chor, der aus einem stadtweiten Projekt unter dem Motto „Singen ist klasse“ entstanden ist. Angebote für Grundschulen, weiterführende Schulen, offene Ensembleangebote, Gesangsunterricht und Stimmbildung sowie flankierende Instrumentalangebote an der Musikschule kommen in diesem Projekt zusammen und sorgen damit für die Grundlage gleich mehrere Projektchöre.

Juror Volker Gerland würdigte die umfassende Konzeption, die in der Breite der erreichten Altersgruppen, der Qualitätsstufen und der Repertoire-Weite vorbildlich ist. Nicolas Tribes konnte den Jülicher Bürgermeister Heinrich Stommel auf die Bühne bitten, der gleichfalls zum Gelingen des Projekts gratulierte und bekannte, dass sich die Kommune nicht finanziell engagieren, dafür aber die Unterstützung Dritter organisieren konnte. Martin te Laak setzte einen würdigen Schlusspunkt, indem er seinen Chor und das Publikum gemeinsam den Kanon „Singen macht Spaß“ von Uli Führer singen ließ.

Die Jury des Sparda-MusikNetzWerks bestand aus Arnd Bolten (Vizepräsident des Landesmusikrats NRW), Prof. Wolf-Dietrich Bukow (Universität zu Köln), Volker Gerland (Vorsitzender des Landesverbands der Musikschulen in NRW), Andreas Lösung (Vorstand Sparda West), Annegret Schwiening-Scherl (Geschäftsführerin des Landesverbands der Musikschulen in NRW), Antje Valentin (Direktorin der Landesmusikakademie NRW), Ursula Wißborn (Vorstand Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West), Prof. Raimund Wippermann (Rektor der Robert-Schumann-Hochschule) und Dr. Robert v. Zahn (Generalsekretär des Landesmusikrats NRW). Die Organisation lag in den Händen von Ursula Wißborn, Korinna Krumpholz (Stiftung der Sparda-Bank West) und Annegret Schwiening-Scherl. Die Auszeichnungen sind mit 1.000 Euro dotiert.

rvz

Foto: Hauschor des Roma-Quartiers „In den Peschen“ Duisburg mit den Solisten Emre Yesil und Nicosur Chelu, Roma-Ensemble unter Leitung von Mustafa Zekirov sowie Musiker der Niederrheinischen Kunst und Musikschule Duisburg unter Leitung von Annegret Keller-Stegmann am 9. November 2013 im Partika-Saal der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf. Foto: LMR NRW.