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Orchesterkonferenz NRW fordert eine 50prozentige Beteiligung an künftigen Steigerungen der Betriebskosten von Orchestern und Theatern

Die Orchesterkonferenz NRW fordert vom Land mehr Geld für Orchester und Theater. „Das Land muss seinen Anteil erhöhen, sonst drohen Einschnitte im kulturellen Angebot“, sagt Steffen Schrank, Sprecher der Orchesterkonferenz NRW (OK-NRW). „Solche Kürzungen wären das völlig falsche Signal angesichts des wachsenden Zuspruchs beim Publikum. Zudem werden die Aufgaben der Orchester und Theater immer vielfältiger, Musikvermittlung und kulturelle Bildung immer wichtiger. Ein Beispiel ist die Integration von Menschen unabhängig von Herkunft und sozialem Status.“

Weil die Kommunen im Land unterfinanziert sind, bleibt für die Kultur zu wenig übrig. NRW beteiligt sich mit gerade einmal 5 Prozent an den Betriebskosten der kommunalen Orchester und Theater, im Vergleich dazu liegt der Anteil in anderen Bundesländern bei bis zu 58 Prozent.

Die Orchesterkonferenz NRW fordert eine 50-prozentige Beteiligung des Landes an künftigen Kostensteigerungen. So würde eine schrittweise Erhöhung des Landesanteils an den Betriebskosten möglich. Die Orchesterkonferenz NRW unterstützt damit eine aktuelle Forderung des Städtetages NRW. „Nordrhein-Westfalen ist im Bundesvergleich einsames Schlusslicht bei der Orchester- und Theaterförderung“, sagt Schrank. „Da ist noch sehr viel Luft nach oben, zumal der Anteil am Landeshaushalt gerade einmal 0,72 Promille beträgt.“

Gerade in den letzten Jahren erfreut sich die in Europa einzigartige Orchester- und Theaterlandschaft immer größerer Beliebtheit. Vor allem wurden die Angebote im musikpädagogischen Bereich stark ausgeweitet und sehr gut angenommen. Nicht zuletzt wurden durch neue Spielorte wie das neueröffnete Musikforum in Bochum um ein Vielfaches höhere Besucherzahlen erreicht. Weil Orchester und Theater sehr personalintensive Betriebe sind, schlägt hier eine normale Gehaltssteigerung stärker durch als in anderen Bereichen des Öffentlichen Dienstes und kann nicht einfach durch Erhöhung der Eintrittspreise oder Einsparungen bei Sachkosten aufgefangen werden. Die Hauptlast tragen in NRW die Kommunen – und die sind häufig pleite.

Hintergrund: Der größte Teil der Orchester und Theater in NRW befindet sich in kommunaler Trägerschaft. Das hat zum Teil historische Gründe. Während in anderen Bundesländern viele der Institutionen noch aus der Zeit der Fürsten und Könige stammen und als Staatsorchester oder -theater von den Ländern als Träger übernommen wurden, entstanden viele der Institutionen in NRW erst im 19. und 20. Jahrhundert als Ausdruck einer erstarkten und selbstbewussten Bürgerschaft in den Städten. In Zeiten sprudelnder Steuereinnahmen war es für die Städte möglich, die Orchester und Theater auskömmlich zu finanzieren. Dagegen sind heute vor allem die größeren Kommunen in NRW unterfinanziert und häufig gezwungen, bei den sogenannten „freiwilligen Leistungen“ wie der Kultur zu sparen.

Kontakt: Steffen Schrank Sprecher der Orchesterkonferenz NRW, Tonderner Str. 11c, 44789 Bochum, mobil 0177-6380069, SteffenSchrank@gmx.de, www.orchesterkonferenz-nrw.de