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„Musikleben und Digitalität: Was retten wir an Digitalität aus der Pandemie ins neue Zeitalter?“

In den Mitgliedsverbänden des Landesmusikrats gibt es drängende Fragen nach den Auswirkungen von Digitalität auf unser Musikleben und nach den Nutzungsmöglichkeiten digitaler Hilfsmittel. Von den alternativen digitalen Präsentations- und Probenmöglichkeiten, die in der Pandemie eingeführt wurden, haben nicht alle die Rückkehr ins herkömmliche Kulturleben überlebt. Aus gutem Grunde oder eher, weil Musikerinnen und Musiker die alten Gewohnheiten schätzen?

Referate und Podiumsgespräche, die in Diskussionen mit dem Publikum münden, stellen sich diesen Fragen und leiten aus dem Blickwinkel der Delegierten im Landesmusikrat NRW in die Zukunft von Musikleben und Digitalität. Am Abend bietet eine Veranstaltung Musik zum Thema, die speziell aus den Genres der komponierten Neuen Musik, der elektronischen Musik und der Improvisierten Musik kommt.

Die Tagung ist öffentlich. Anmeldung erforderlich: https://www.lmr-nrw.de/anmeldung-konferenz.

Zu Beginn der Tagung um 10 Uhr begrüßen Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft NRW, und Reinhard Knoll, Präsident des Landesmusikrats NRW.

„Musikleben und Digitalität: Was retten wir an Digitalität aus der Pandemie ins neue Zeitalter?“
Tagung des Landesmusikrats NRW
in Kooperation mit Ensemble Musikfabrik
gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW
18.8.2023, 10 Uhr, Studio der Musikfabrik, Mediapark 7, Köln

Referate und Podiumsgespräche

Ablauf

10 Uhr    
Anmoderation Janina Klabes, Weinheim

10:05 Uhr    
Begrüßung Reinhard Knoll, Präsident des Landesmusikrats NRW

10:15 Uhr    
Begrüßung durch Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft NRW

10:25 Uhr  
 Hinweise zum Ablauf des Tages, zu Fotografie und zum Abend

10:30 Uhr    
Matthias Hornschuh, Köln: Digitalität nach der Pandemie

Digitalität ist der Status Quo nach erfolgter Digitalisierung, wobei letztere nicht etwa zu einem definierten Zeitpunkt abgeschlossen ist und endet, sondern ein offener, andauernder Prozess ist. Als Betroffener weiß man allerdings irgendwann, dass man darin angekommen ist. Dass irgendetwas, etwas Grundsätzliches, anders ist als zuvor. Und was wurde uns nicht alles versprochen. Die „Demokratisierung“ der Produktionsmittel. Zugang, Auffindbarkeit, Vielfalt, Teilhabe. Derzeit liegt das Stichwort „Gemeinwohlökonomie“ hoch im Kurs, und es bedeutet in allen Aspekten Geistigen Eigentums eigentlich immer neue, weitere Eingriffe in unsere Autonomie, unsere Souveränität als Rechteinhaber‘innen. Und damit einen Angriff auf unsere einzige wirtschaftliche Lebensgrundlage. Grund zum Jammern? Jein.

11:15 Uhr
Kaffeepause

11:45 Uhr    
Thomas Hanz, Essen: Digitale Ebenen in der Arbeit von Musikschulen und das Programm Musikschule.digital.NRW

Die öffentlichen Musikschulen in Nordrhein-Westfalen waren teilweise innerhalb weniger Stunden bereit, ihren Bildungsauftrag während des ersten Lockdowns der Corona-Pandemie in Form von Online-Unterricht zu erfüllen. In einer steilen Lernkurve machten sich die Lehrer‘innen mit Videokonferenztools, Online-Pinnwänden und anderen digitalen Werkzeugen vertraut. Mit der Digitalisierungsoffensive der Landesregierung im Rahmen des Corona-Kulturstärkungsfonds erhielt der Landerverband der Musikschulen in NRW zum einen den Auftrag, die öffentlichen Musikschulen mit aktueller Technik für die musikpädagogische Arbeit auszustatten und zum anderen ein Fortbildungskonzept zu entwickeln, das die Kolleg‘innen vor Ort begleitet. Anhand des daraus resultierenden Programms Musikschule.digital.NRW wird der Stand der Digitalisierung an den öffentlichen Musikschulen in NRW beschrieben und untersucht, welche Kompetenzen aus der Digitalisierung nach wie vor relevant sind.

12:30 Uhr    
Podiumsgespräch: Alissa Krusch, Witten, spricht mit Felix Herrmann (Chorjugend NRW) und Toni Ulrich (Emmaus-Kantorei Willich)

Für Musikvereine, Chöre und Amateurmusikformationen aller Art können digitale Hilfsmittel entscheidend bei der Nachwuchsarbeit sein. Nach drei Jahren Pandemie genügen die probaten Methoden der Nachwuchsgewinnung von Instrumentenvorstellungen über das versuchsweise Mitproben bis zum Mitmarschieren bei Umzügen nicht mehr. Die Arbeit über soziale Medien muss die Nachwuchsarbeit ergänzen. Alissa Krusch spricht mit zwei Vertretern der Amateurmusik über Erfahrungen zwischen Apps und TikTok.

13:15 Uhr
Mittagspause

14:15 Uhr    
Carolin Schwarz, Hamburg: Digitale Produktion und Präsentation von Musik seit der Pandemie

Schon vor der Pandemie war der Einsatz digitaler Techniken in der Produktion von Musik selbstverständlicher, als vielen im Musikleben klar war. Die Schutzvorschriften während der Pandemie sorgten für einen weiteren Schub dieser Entwicklung. Gleichzeitig wanderte notgedrungen auch die Präsentation von Live-Musik in den digitalen Raum. Während im Bereich der Produktion die Ergebnisse der Pandemiezeit bleiben und weiterentwickelt werden, sind Zweifel angebracht, ob die digitale Präsentation bei Musikfreund’innen einen nachhaltigen Effekt hat. Das hat auch gute Gründe.

15:00 Uhr    
Ryan Rauscher, Berlin: Alternative Abrechnungsmodelle im Musikstreaming

Die Einnahmen aus dem zahlungspflichtigen Musikstreaming stellen mit weltweit jährlich $12,6 Milliarden die größte Einnahmequelle für Künstler‘innen dar. Die Regelung, wie dieser Geldtopf unter allen Künstler‘innen aufgeteilt wird, beeinflusst maßgeblich, wie viele und welche Musiker‘innen von Musik leben können. Das heute gängige Abrechnungsmodell, Pro-Rata, wird von vielen Seiten kritisiert, da die wachsenden Umsätze bei vielen Künstler‘innen nicht anzukommen scheinen. Als alternatives Modell wird meist das sogenannte User-Centric Payment System (UCPS) gefordert. Der Verband Pro Musik hat eine Datenanalyse in Auftrag gegeben, welche die Auswirkungen eines solchen Modells beleuchtet.

15:45 Uhr    
Kaffeepause

16:15 Uhr    
Michael Edwards, Essen: Zur Akzeptanz digital entstandener Musik

Digital entstandene Musik ist in allen Genres möglich, nicht nur in der Nachfolge Karlheinz Stockhausens oder in der Popmusik. Und tatsächlich gibt es auch in fast allen Genres digital erzeugte Musik. Gleichwohl ist die Akzeptanz dieser Musik über die Genres hinweg sehr verschieden. Im Wege steht ihr unter anderem, dass ihre Digitalität nicht sichtbar und nicht in ihren Strukturen wahrnehmbar ist.

17:00 Uhr    
Podiumsgespräch Janina Klabes spricht mit Alissa Krusch, Michael Edwards und Matthias Hornschuh: Was retten wir an Digitalität aus der Pandemie ins neue Zeitalter?

17:30 Uhr    
Abmoderation Janina Klabes

18 Uhr    
Sitzung des Präsidiums

19:30 Uhr    
Formloser Beginn der Abendveranstaltung, Getränke, Buffet

20 Uhr    
Anmoderation Eva Luise Roth, Landesmusikrat NRW


20:05 Uhr    
Michael Beil: String Jack (2016) for cello solo with live-video and tape, Dirk Wietheger (Violoncello)

20:15 Uhr
Michael Edwards, Komponieren für Instrumente und Digitalität

20:20 Uhr    
Michael Edwards: Ma Bell für Perkussion und Elektronik, Michael Pattmann (Perkussion)

20:40 Uhr    
Michael Reitemeyer: Dem scheidenden Präsidenten

21 Uhr    
Antwort Reinhard Knoll

21:10 Uhr    
Werner Lohmann: Abschied von Walter Lindenbaum

21:20 Uhr    
Quartett des Jugendjazzorchesters NRW: Luzie Micha (Flügelhorn), Felix Ziech (Gitarre), Carlotta Ribbe (Vibraphon), Lena Lorberg (Bass)

22:15 Uhr    
Abmoderation Eva Luise Roth

 

Die Tagung „Musikleben und Digitalität“ führt der Landesmusikrat NRW in Kooperation mit dem Ensemble Musikfabrik durch und wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW.