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Musikleben der Einwanderer in NRW

Im Rahmen von Interkultur.pro diskutierte eine öffentliche Runde am 30. September in der Düsseldorfer Jazzschmiede über die Situation und die Probleme in den Musikszenen der Einwanderer in NRW. Robert von Zahn, Landesmusikrat NRW, stellte die Studie „Musik von Einwanderern in Nordrhein-Westfalen“ vor, die der Fachjournalist Birger Gesthuisen im Auftrag des Landesmusikrats erarbeitet hat und die Ende des Jahres im Klartext-Verlag Essen erscheinen wird. Er warf Schlaglichter auf die Formen des Musiklebens bei türkischen und bei russischen Einwanderern und arbeitete Unterschiede in der sozialen Stellung von Musikern heraus.

Der Landesmusikrat sieht großen Handlungsbedarf u.a. in Bezug auf die musikalische Bildung. Unterricht auf Instrumenten von Musikformen der Einwanderer könnte in breiterem Maße von Musikschulen angeboten und entsprechende Lehrkräfte an Hochschulen in NRW ausgebildet werden. Die Erarbeitung von Qualitätsstandards sollte dafür vorangetrieben werden. Handlungsbedarf besteht auch in Bezug auf die Foren, auf denen die Musiken der Einwanderer gespielt und gelebt werden. Nötig sind bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen.

Der Intendant der Kölner Philharmonie Louwrens Langevoort zeigte, wie sich ein Konzerthaus durch Programme und eine geeignete Öffentlichkeitsarbeit auf den demografischen Wandel einstellen kann. Ist der Konzertsaal zu groß, zieht die KölnMusik in der Konzertreihe „Veedel“ in die Bürgerhäuser von vier Stadtteilen Kölns. Die neuen Formen der Kommunikation reichen bis zu speziellen SMS-Aussendungen über die Verteiler von Anbietern aus den Communities.

Conny Groet (Amsterdam) stellte den Ursprung des Projekts "Polyphonie" vor, das in Rotterdam begonnen, in Duisburg erfolgreich fortgesetzt wurde und derzeit für Ruhr2010 weiterentwickelt wird. Es handelt sich dabei um ein Revue-Projekt für Menschen, die älter als fünfzig Jahre sind und die Melodien ihres Lebens in eine Revue einbringen und aufführen können.

Der Musiker und Pädagoge Pit Budde widmet sich der Bildung von Kindern und Jugendlichen. Eine offene Konfrontation mit den Instrumenten und Musikstilen des „Anderen“ tut not. Vorbildlich ist die CD-Reihe, die er mit Weltmusik für Kinder entwickelt hat.

Jürgen Reinke stellte die interkulturelle Arbeit der gastronomischen Spielstätte Gdanska in Oberhausen vor. U.a. richtet die Mannschaft des Gdanska das kleine, aber renommierte Festival Gitarrissimo aus, bei dem völlig selbstverständlich Künstler aus den verschiedensten Kulturkreisen nebeneinander auftreten.

Die Vorträge und die abschließende Diskussion mit dem Publikum wurde kompetent von Tina Jerman moderiert: Die Kulturwissenschaftlerin ist Leiterin der EXILE-Kulturkoordination in Essen sowie Projektleiterin von interkultur.pro.
Die Veranstaltung von interkultur.pro in der Jazzschmiede Düsseldorf wurde vom Ministerpräsidenten des Landes NRW gefördert. Die Staatskanzlei war durch Ulla Harting, Leiterin des fördernden Referats für interkulturelle Kunst und Kultur vertreten. (<link http: www.interkulturpro.de _blank>www.interkultur.pro).

Foto: Die Jazzschmiede in Düsseldorf. Foto: <link http: www.jazz-schmiede.de>www.jazz-schmiede.de