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Musikfest des Kölner Stadtmusikverbands am Tanzbrunnen Köln

Beim 22. Kölner Musikfest des Stadtmusikverbands Köln präsentierte sich die musikalische Vielfalt der Domstadt einmal mehr in ihrer ganzen kulturellen Lebendigkeit – und das, obwohl zeitgleich der Christopher Street Day die Rheinbrücken bevölkerte. In einer Mischung aus rheinischer Heimatverbundenheit, internationalen Einflüssen und Vereinsgeschichte zeigte sich, wie tief Musik das gesellschaftliche Miteinander prägt. Ein besonderer Moment entstand, als der ukrainisch-deutsche Chor Heimatklänge unter der Leitung von Margarita Prinz die „Blühenden Tulpen aus Amsterdam“ besang – ein nostalgisches Stück, das ursprünglich einmal von Gerhard Wendland auf Vinyl verewigt wurde und seine Strahlkraft nicht verlor. Das Publikum reagierte mit großer Wärme.

Erinnerungen an die pandemiegeprägten Jahre brachten das Cologne Ukulele Orchestra und Simon Kletinitch. Sie präsentierten Stücke, die sie teils in den Lockdown-Jahren in Videokonferenzen geprobt und später als Youtube-Filme veröffentlicht haben – die in einem Fall sogar auf die zentrale Website der Stadt Köln gelangten. Das Arrangement „Schenk mir Dein Herz“ spielten sie der Band De Höhner vor, die von ihrem Titel so angetan waren, dass sie der Youtube-Veröffentlichung eine gesungene Introduktion voranstellten – eine Geste der Anerkennung, die das Publikum auf dem regennassen Platz mit einem spontanen Mitsingen des Refrains beantwortete. Mit „Viva Colonia“ fand dieser Programmpunkt einen mitreißenden Abschluss.

Ein klangstarkes Kapitel der Kölner Industrie- und Vereinsgeschichte schlug das Akkordeon-Orchester Köln-Deutz auf, einst als Betriebsorchester der Deutz Motoren AG gegründet und heute unter der musikalischen Leitung von Olga Belyaeva stehend. In Kooperation mit dem 1. Kölner Shantychor der Marinekameradschaft Köln von 1891, geleitet von Reinhold Koytek, entfaltete sich ein maritimer Klangraum, gespeist aus einem Repertoire von über hundert traditionellen Marineliedern. Die gelungene Verbindung aus Akkordeonklängen und Shantygesang zeugte von einem lebendigen musikalischen Erbe, das viele in Köln so nicht vermuten würden.

Insgesamt trat ein Dutzend Ensembles am Tanzbrunnen in einer fast nahtlosen Folge auf. Das Team um die Verbandsvorständler Hans Christian Kesenheimer und Winfried Haushalter sorgte für reibungslose Bühnenwechsel und blitzschnelle technische Einrichtungen. Der offene Platz des Tanzbrunnens ist nicht eben akustisch freundlich zu den Musikerinnen und Musikern – ohne Klangtechnik geht es nicht. Doch in den Publikumsreihen konnte man die Darbietungen in bemerkenswerter klanglicher Qualität verfolgen. Und Jürgen Kablitz sorgte für ein kurzweilige Moderation, die die kurzen Pausen mühelos überbrückte.

Die Interessengemeinschaft der Kölner Amateur-Chor- und Orchestervereinigungen ist einer der wenigen städtischen Amateurmusikzusammenschlüsse in Deutschland. Sie wird vom Kulturamt der Stadt Köln regelmäßig gefördert.

rvz

Fotos: Sergei Kudriaschow dirigiert das Kölner Mandolinenorchester Harmonie am 6. Juli 2025 am Tanzbrunnen Köln, Konzertmeister links Hans Christian Kesenheimer; Margarita Prinz und der Chor Heimatklänge; Simon Kletinitch und das Cologne Ukulele; das Akkordeon-Orchester Köln-Deutz und 1 Kölner Shantychor der Marinekameradschaft Köln von 1891; Fotos: LMR NRW.