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Musik eröffnet Chancen für jedes Kind

Neusser Erklärung zur Stärkung von Musik im Kita-Alltag im Ausschuss für Jugend und Familie im Landtag NRW vorgestellt

Pressemitteilung vom 3. Juli 2014

Musik begeistert. Musik weckt Lebensfreude und kann dadurch im pädagogischen Umfeld auch zahlreiche emotionale, kognitive, motorische und gesellschaftliche Bildungsprozesse wirksam unterstützen, unabhängig von der sozialen, kulturellen und religiösen Herkunft oder dem kognitiv-emotionalen Vermögen der Kinder. Deshalb soll musikalische Bildung im Kita-Alltag eine Selbstverständlichkeit werden. Das ist das Ziel der Neusser Erklärung, die Vertreter des Landesmusikrats NRW, des Landesverbands der Musikschulen in NRW, der Landesmusikakademie NRW, der Peter Gläsel Stiftung und der Bertelsmann Stiftung dem Ausschuss für Jugend und Familie im Landtag vorstellten.

Musikalische Bildung hat für den Kita-Alltag ganz besonderes Potenzial. Sie gehört in jede Kita, jedes Kind soll die Chance haben, gleichberechtigt, partizipativ und uneingeschränkt an musikalischen Bildungsangeboten teilhaben zu können. Dies erfordert eine kindzentrierte und ganzheitliche inklusive Pädagogik, die darauf ausgerichtet ist, die Neugier des Kindes zu erhalten und zu fördern und impliziert eine offene und an Entdeckungen ausgerichtete Haltung der pädagogischen Fachkräfte. Musik ist nicht nur ein Bildungsbereich an sich, sondern kann auf besondere Weise unterschiedlichste Bildungsbereiche miteinander verbinden.

Nach der positiven Resonanz des Ausschusses für Jugend und Familie werden die Initiatoren der Neusser Erklärung sich nun die nächsten Schritte zur Umsetzung von Projekten zur verstärkten Einbindung von Musik in Kitas vornehmen. Dabei soll jeweils der Bedarf an Fortbildung, Ausstattung und Möglichkeiten der jeweiligen Kitas berücksichtigt werden. Gegebenenfalls wirken Fachleute aus Musikschulen und anderen Musikinstitutionen mit.

Leitsätze der Neusser Erklärung für musikalische Bildungsarbeit in Kindertagesstätten:

  1. Das eigene Musikerleben, das „die Musik der Eltern“ einschließt, Neugier, Begeisterung, Experimentierfreude und Wertschätzung sollten Grundlagen für jedes musikalische Handeln sein – der Kinder und der (musik)pädagogischen Fachkräfte.
  2. Partizipative Prozesse, die Exploration, Rezeption und Produktion von Klängen und Musik ermöglichen, stehen im Vordergrund der pädagogischen Arbeit. Am Anfang des gemeinsamen musikalischen Erlebens steht die vertrauensvolle Beziehung zwischen den am Bildungsgeschehen beteiligten Akteuren. Die (musik)pädagogischen Fachkräfte verstehen sich dabei als Lernprozessbegleiter.
  3. Für die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Professionen und Institutionen aus dem Bereich der musikalischen Bildung in Kindertagesstätten ist eine Begegnung auf Augenhöhe unerlässlich. Dies impliziert die gegenseitige Anerkennung der jeweiligen Kompetenzen und Stärken der Kooperationspartner. Die Ziele, Inhalte und Arbeitsformen der Kooperation werden gemeinsam vereinbart.
  4. Um Musik im Kita-Alltag nachhaltig zu etablieren, muss sie im pädagogischen Konzept der Institution verankert werden. Daran sollten möglichst alle Akteure in der Kita (Leitung, pädagogische Fachkräfte, Kinder und Eltern) beteiligt werden.
  5. Für eine erfolgreiche Verankerung von Musik im Kita-Alltag muss an vorhandene Ressourcen und bewährte Strukturen der Einrichtungen angeknüpft werden. Aus den unter 1.-4. genannten Punkten ergeben sich Konsequenzen für eine jeweils für die Kita passende Ausstattung im Hinblick auf Zeit (adäquate Vorbereitungs- und Kommunikationszeiten – Kita-intern sowie mit Partnern von außen), Raum und Materialien.