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Landesbläserphilharmonie des Blasmusikverbands in Rösrath

In Rösrath stellte der Blasmusikverband NRW seine Landesbläserphilharmonie mit einem Konzert vor. Das Auswahlensemble besteht aus einem Kernorchester, dem Sülztaler Blasorchester, und ausgewählten Bläsern aus dem Land. Die Musiker sind in den vergangenen Wochen zu vier ganztägigen Proben zusammengekommen und formen nun einen hörbar homogenen Klangkörper.

Thomas Hermsen, Präsident des Blasmusikverbands NRW, und Dr. Reiner Eßer, Vorsitzender des Sülztaler Blasorchesters, begrüßten das Publikum in der großzügigen Aula des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums. Eßer bekannte, dass er zunächst skeptisch reagiert hatte, als der Verband ihm diese Kooperation antrug. Zumal Titel im Arbeitsprogramm, wie etwa "Sinfonie 5 1/2", Zweifel an der Seriosität weckten. Doch ein Aufruf über Youtube hätten ihm gezeigt, dass das Werk von Don Gillis jede Probenarbeit wert ist.

Nico Lange moderierte durch den Nachmittag, den die Rösrather gerne wahrnahmen. Sowohl Bürgermeister Marcus Mombauer als auch die beiden Altbürgermeister Rösraths Karlheinz Krakau und Dieter Happ saßen im Publikum. Die Landesbläserphiharmonie ist altersmäßig erfreulich heterogen. Der älteste Bläser ist 67 Jahre alt, der jüngste Musiker sitzt am Schlagzeug, heißt Frederik und ist gerade einmal zwölf. Mit Philip Sparkes "Music for a Festival" machte das Orchester von Anfang an klar, dass es sich dem großen sinfonischen Klang verschrieben hat. 

Der feierlichen Komposition folgte eine programmatisch angelegte Dichtung des holländischen Komponisten Jacob de Haan, "Virginia". Sie erzählt von Geschehnissen, die die Sklaverei im amerikanischen Virginia mit sich brachten. Der Komponist Carl Wittrock hingegen wirft mit seinem Stück "Lord Tullamore" einen Blick auf Irland mit folkloristischen Anklängen. Mit hörbarem Vergnügen eignete sich die Klarinettengruppe die Weisen Wittrocks an, die man eigentlich von einer irischen Fiedel erwarten würde.

Der Amerikaner Don Gillis zählte seine Sinfonien in seltsamer Weise. Nach seiner Fünften empfand er deren Nachfolgerin als zu leichtfüßig, um eine Nummer 6 zu sein, deshalb zählte er sie als 5 1/2. Er schrieb sie in nicht einmal zwei Wochen. Das lockere Stück beschloss das Konzert, besonders beherzt geriet das Finale, das als Marsch durch die Aula stapfte. Reiner Eßer nutzte die euphorische Stimmung zum Schluss des Konzerts, die Vertreter der Kommune zu mahnen, die Freiher-vom-Stein-Aula, Proben- und Konzertstätte seines Orchesters und vom Abriss bedroht, doch bitte stehen zu lassen.

rvz

Foto: Die Landesbläserphilharmonie NRW unter Leitung von Marcus Kanzler am 7. Juni 2015 in der Freiherr vom Stein Aula, Rösrath.