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Thomas Holland-Moritz und David Graham in Remscheid

Kinderorchester Ruhr und Bergische Symphoniker

Konzerte mit Auftragskompositionen des Landesmusikrats

Das Kinderorchester Ruhr und die Bergischen Symphoniker gaben am 23. und 24. Mai gemeinsame Konzerte in Remscheid und Solingen. Eigens für die besondere Besetzung dieser beiden Klangkörper schrieben Thomas Holland-Moritz und David Graham im Auftrag des Landesmusikrats NRW zwei Kompositionen, welche die Orchester-Kooperation in ihren besonderen Fähigkeiten herausstellten.

Thomas Holland-Moritz füllte mit "InTraQuadrata für 4 Orchestergruppen" den ganzen Raum des Teo-Otto-Saals in Remscheid und der Stadthalle in Solingen. Die Orchestergruppen spielten vor und hinter den Hörern, sie bestanden jeweils aus Angehörigen beider Orchester. Holland-Moritz legt seine Sätze so an, dass das Kinder- und das Erwachsenenorchester integriert erscheinen. Es ist eine effektvolle Raumkomposition. Oft treten die Stimmen eine nach der anderen in den Raumklang ein, Streicherlinien ergänzen Bläserakkordreihen, Stimme auf Stimme tritt hinzu, bis eine eindrucksvolle Klangarchitektur entsteht und wieder zurückgenommen wird.

David Graham widmet sich in seinem Stück "Run, jump, fly for mixed ensemble" der Bewegung und ihren verschiedenen Zuständen, Beschleunigungen und Verlangsamungen. Aus einem eng umrissenen Tonmaterial entwickelt er die drei Bewegungszustände, ohne sein Material wesentlich auszudehnen. Der Titel ist fast wörtlich zu nehmen, jedenfalls teilen sich das Rennen, Springen und Fliegen unmittelbar aus der Musik heraus mit.

Auf Veranlassung des Düsseldorfer Jugendprojektspezialisten "Theater Kontra-Punkt" interpretierte ein Musikkurs der Stufe 11 des Leibniz-Gymnasiums Remscheid das Werk Grahams als Film: Die Schüler drehten einen sportiven Film zur Musik, der das Laufen und Springen sowie das Fliegen eines Rucksacks als inszenierte Handlung zeigt. Der Film, der offensichtlich von den Parkour-Videos aus den Pariser Banlieues inspiriert ist, wurde synchron zur Musik gezeigt.

Das Kinderorchester Ruhr wurde 2006 gegründet. Es fördert begabte Musikerinnen und Musiker im Alter von acht bis 14 Jahren. Seit 2008 wird das Orchester von der Stiftung "Jedem Kind ein Instrument" getragen und ergänzt so das Bildungsprogramm der Stiftung. Romely Pfund leitete beide Orchester. Neben die beiden Uraufführungen stellte sie Aaron Coplands "Hoe down" aus der Ballettmusik "Rodeo", Werke von Leroy Anderson und als Zugabe den Ungarischen Tanz Nr. 1 von Johannes Brahms.

Die beiden Auftragskompositionen des Landesmusikrats gelten der besonderen Besetzung mit Kindern und Erwachsenen in der Gewissheit, dass künftig Repertoire für gemeinsame Ensembles von Kindern und Erwachsenen stärker nachgefragt werden wird. Schon jetzt zeichnet sich im Zuge von "Jedem Kind ein Instrument" ab, dass die Zahl der heterogen gemischten Ensembles in NRW wesentlich zunehmen wird. Ausdrücklich möchte der Landesmusikrat Komponisten ermuntern, für die ungewöhnlichen Besetzungen der sogenannten "Kunterbunt-Ensembles" und andere stark gemischte Klangkörper zu schreiben.

rvz

Thomas Holland-Moritz und David Graham in Remscheid

Holland-Moritz: InTraQuadrata

Graham: Run, jump, fly