Navigation für Screenreader Zur Hauptnavigation springen | Zum Seiteninhalt springen | Zur Meta-Navigation springen | Zur Suche springen | Zur Fuß-Navigation springen

JugendJazzOrchester NRW auf Konzertreise in Frankreich

1980 fand die letzte Konzertreise des JugendJazzOrchesters NRW nach Frankreich statt. Erst die 34. Auslandstour des Orchesters führte 32 Jahre später wieder in das europäische Nachbarland.

Vorausgegangen war eine erfolgreiche Kooperation mit dem JugendSinfonieOrchester (JSO) der Tonhalle Düsseldorf. Am 21. Mai 2012 präsentierten sich beide Klangkörper in einem gemeinsamen Projekt in der Tonhalle. In der Konzertreihe „Big Bang“ spielten sie Werke in Arrangements aus Gershwin’s Oper „Porgy & Bess“ sowie vier Uraufführungen der Leiter des JugendJazzOrchesters (JJO) NRW.

Aufgrund bereits bestehender Kontakte des JSO-Dirigenten Ernst von Marschall zu Veranstaltern des „Festivals du Haut Benauge en Targonnais“ konnte dieses Projekt in der Weinregion um Bordeaux erneut zur Aufführung gelangen.

Das JJO NRW reiste in zwei Tagen mit Zwischenstation in Meaux nahe Paris nach Targon, einer 1.800 Einwohner zählenden Gemeinde 30 km östlich von Bordeaux gelegen. Beide Orchester wurden dort im kulturellen Zentrum „Espace René Lazare“ empfangen, die lokale Brassband „Los Musaichicos“, Gewinner des französischen „Jugend musiziert“-Wettbewerbs auf nationaler Ebene, spielte zur Begrüßung, Gastfamilien nahmen die Jugendlichen in Empfang.

Das Festival wurde in Zusammenarbeit mit der "École des Arts du Canton de Targon“ organisiert. Konzerte fanden statt in den umliegenden Dörfern, darunter Frontenac, Romagne, Courpiac und Lugasson. Beide Orchester spielten sowohl allein als auch in einem gemeinsamen Abschlusskonzert. Dazu konzertierten diverse kleinere Ensembles beider Formationen.

Am 7. Juli unternahm das JJO NRW eine Stadtbesichtigung in Bordeaux, abends trat das Orchester im „Espace René Lazare“ auf. Als Vorband heizte die Erwachsenen-Brassband „Los Musaicos“ den bis auf den letzten Platz besetzten Saal ein. Das Konzert wurde euphorisch gefeiert; zum Schluss spielten Big Band und Brass Band gemeinsam, die Stimmung war ausgelassen.

Tags darauf traf man sich zu einem „Pique-Nique Musical“ in Frontenac, das ursprünglich in einem Park stattfinden sollte, dann aber wegen heftigen Regens auf den überdachten Marktplatz ins Dorfzentrum verlegt wurde. Gasteltern tischten reichlich Speisen auf, dazu Wein aus der Region. Diverse Ensembles beider Orchester traten auf und umrahmten mit musikalischen Einlagen. Am Spätnachmittag spielte die JJO NRW-Combo auf einem Weingut in Romagne.

Der 9. Juli stand ganz im Zeichen einer Führung durch das im 18. Jahrhundert erbaute Weingut „Chateau Roquefort“ in Lugasson, von der Familie Bellanger in den Jahren 1978 bis 1989 restauriert. Zum Abschluss des Tages stand ein Konzert vor dem Rathaus des kleinen Örtchens Courpirac auf dem Programm. Die Saxophonsection spielte zunächst open air auf einem Anhänger, später die ganze Big Band im angrenzenden Festsaal. Auch hier große Begeisterung bei der einheimischen Bevölkerung.

Höhepunkt und Abschluss des Festivals bildete am 10. Juli das gemeinsame Konzert beider Orchester open air vor der Kulisse von „Chateau Roquefort“. Das Publikum, auf Gartenstühlen in eine leicht ansteigende Wiese von Weinbergen umgebene Wiese platziert, verfolgte mit großer Aufmerksamkeit das Spektakel auf der ausgeleuchteten Bühne. Zum Schluss gab es Standing Ovations und Zugabe.

Die Jugendlichen waren beeindruckt von der herzlichen Aufnahme in den Gastfamilien. Es fand ein reger Austausch statt, französische Sprachkenntnisse aus der Schulzeit wurden aufgebessert. Die Organisatoren des Festivals zeigten sich angetan von der erfolgreichen Kooperation mit den beiden deutschen Orchestern und man vereinbarte, bestehende Kontakte für mögliche künftige Projekte weiter zu pflegen.

(Thomas Haberkamp)

Fotos: Abschlusskonzert des JugendJazzOrchesters NRW mit dem JugendSinfonieOrchester der Tonhalle Düsseldorf beim „Festival du Haut Benauge en Targonnais“ am 10. Juli 2012 auf dem Weingut „Chateau Roquefort“ in Lugasson. Foto: Tim Jochstädt