Navigation für Screenreader Zur Hauptnavigation springen | Zum Seiteninhalt springen | Zur Meta-Navigation springen | Zur Suche springen | Zur Fuß-Navigation springen

Jugend musiziert NRW in Münster

Zum Abschluss ihres Wettbewerbprogramms stimmt die Sängerin Tatevik Hayroyan ein armenisches Lied an, „Krunk“ („Kranich“). Kunstlieder von Händel, Mozart, Strauß Sohn, Wolf und Arlen gingen voran, einfühlsam begleitet von Anna-Sophie Sczepanek. Nun erklingt unbegleitet die Weise einer Armenierin aus der Diaspora, die einen Kranich nach ihren Angehörigen und Freunden in Armenien befragt. Wie geht es ihnen – der Vogel kommt doch von dort. Doch der Kranich fliegt ohne Auskunft zu geben davon. Vartabed Komitas hat die Melodie geschrieben und sie wirkt wie eine persönliche Signatur unter dem Programm im Saal der Westfälischen Musikschule Münster.

Der Landeswettbewerb Jugend musiziert bietet eine Fülle von berührenden Erlebnissen dieser Art. Über 1.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind aus dem ganzen Bundesland zusammengekommen und begegnen einander in Räumen der Musikschule, der Musikhochschule, der Universität oder des Musikclubs Jovel, der eine Lounge birgt, in der allabendlich die Ergebnisse verlesen und projiziert werden. Fünf Tage währt der Wettbewerb, vom 24. noch bis zum 28. März, und über siebzig Jurorinnen und Juroren sind im Einsatz.

Im Kleinen Haus des Theaters Münster bot der Landesmusikrat NRW in Zusammenarbeit mit dem Westdeutschen Rundfunk am Abend des 25. März das Kiraka-Konzert, in dem ausgewählte Beiträge von Kindern der Altersgruppe II vorgestellt wurden. Barbara Overbeck moderierte das Programm, das nur wenige Stunden zuvor aus Vorschlägen der Juryvorsitzenden zusammengestellt wurde. Manches Künstlergespräch musste die erfahrene Moderatorin so improvisieren, dass sich aus dem Gespräch nebenbei ergab, was das befragte Ensemble eigentlich aufführen würde. Denn nicht jeder spontan nominierte Titel gelangte in den Programmzettel. Der Stimmung im Theater Münster tat das keinen Abbruch, zumal die Auskünfte, die einige der jungen Stars über das Üben im Elternhaus gaben, für große Heiterkeit sorgten.

Es ist der letzte von Christian de Witt geleitete Landeswettbewerb Jugend musiziert NRW. Nach zwanzig Jahren gibt er das Projekt in die Hände von Peter Haseley, dem Leiter der Musikschule Düsseldorf und bisherigen Stellvertreter de Witts im Landesausschuss Jugend musiziert. In einer Feierstunde mit allen Jurorinnen und Juroren des Wettbewerbs dankte Reinhard Knoll, Präsident des Landesmusikrats NRW, de Witt mit einer kleinen Rede, die den Geehrten sichtlich bewegte, und einer Urkunde, auf der die siebzig Jurorinnen und Juroren de Witt die Höchstwertung für zwanzig Jahre Wettbewerbsleitung zuerkannten. Immerhin muss de Witt zusammen mit Wettbewerbsgeschäftsführer Michael Bender und dem Team des Landesmusikrats eine beachtliche Logistik im reibungslosen Lauf halten. Wie sehr die Zahnräder an den über Münster verteilten Wettbewerbsstätten ständig ineinander greifen, zeigte sich auch daran, dass während der abendlichen Feierstunde an manchen Stätten immer noch Beratungsgespräche stattfanden und Dispositionen für den nächsten Tag getroffen wurden.

Jugend musiziert NRW wird vom Landesmusikrat NRW veranstaltet und vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW sowie von den nordrhein-westfälischen Sparkassen gefördert.

rvz

Fotos: Ein Erster Preis für Ngoc Linh Do aus Dinslaken; Erster Preis mit 25 Punkten für Lisa Koenen und Luno Rosenthal aus Mönchengladbach; Annika Wargowske, Mathias Pries und Emilia Hollenber im Kiraka-Konzert am Abend des 25. März 2017 im Theater Münster; auch die Harfenistin Clara Busemann erreichte 25 Punkte und die Weiterleitung in den Bundeswettbewerb; 24 Punkte und Weiterleitung für Dmitry Ishkhanov aus Köln; Fotos: LMR NRW.