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"Haste Töne? – So klingt Schule" mit dem Studio musikFabrik im Dortmunder Konzerthaus

"Es kommt bei uns nicht oft vor, dass so viele junge Menschen so viel Musik komponiert haben," bekannte Benedikt Stampa, Intendant des Konzerthauses Dortmund, zu Beginn des Konzerts, und Christian Esch, Geschäftsführer des NRW-Kultursekretariats Wuppertal drückte seine Freude darüber aus, dass trotz des "Brückentages" so viele Menschen der Einladung gefolgt waren, zweieinhalb Stunden lang Kompositionen von Schülergruppen zu erleben.

Im Großen Saal des Konzerthauses spielte das Studio musikFabrik am 24. Juni das Abschlusskonzert von »Haste Töne? – So klingt Schule!«. Insgesamt zwölf Schulen aus ganz NRW hatten sich an dem Projekt beteiligt. Unter der Ägide von arrivierten Komponisten komponierten Schulklassen und Schülergruppen neue Werke, die das Publikum teilweise schlichtweg begeisterten.

Damit schloß ein landesweites Musikvermittlungsprojekt. Mehr als 150 Schüler folgten im Mai 2010 der Initiative des NRW KULTURsekretariats und nahmen seitdem am ganzjährigen Kompositionsprojekt teil. Sie entwickelten experimentelle Ausdrucksformen und erarbeiteten gemeinsam mit den Lehrern Grundlagen verschiedener Techniken zwischen Improvisation und Kammermusik, zwischen Elektronik und Vokalmusik.

Hierbei standen den Schülern sechs Mentoren tatkräftig zur Seite: Carola Bauckholt, Michael Beil, David Graham, Lucia Ronchetti, Gerhard Stäbler und Mike Svoboda. Partner des Projektes waren der Landesmusikrat NRW und die musikFabrik NRW mit dem studio musikFabrik, Jugendensemble für Neue Musik des Landesmusikrats NRW, sowie das Konzerthaus Dortmund. Und Partner waren natürlich die Schulen: das Private St.-Ursula-Gymnasium Aachen und die Victoriaschule in Aachen, das Goethe-Gymnasium Dortmund, das Städtische Comenius Gymnasium Düsseldorf, die Alfred-Krupp-Schule Essen, das Stadtgymnasium Köln-Porz, das Städtische Dreikönigsgymnasium Köln, das Gymnasium Am Moltkeplatz Krefeld, die Städtische Gesamtschule Neuwerk Mönchengladbach und das Stiftische Humanistische Gymnasium in Mönchengladbach, die Paul-Gerhardt-Schule Münster und die Dietrich-Bonhoeffer-Schule Recklinghausen.

Bemerkenswert war, wie sehr die Schüler dazu neigten, tonal zu komponieren, während die meisten ihrer Mentoren atonal schreiben. Oft waren dabei auch geräuschhafte Klänge einbezogen. Viel Wert wurde auf die Dynamik mit Anweisungen gelegt, die das Landesjugendensemble gewissenhaft umsetzte. Man hörte lupenreine Programmmusik wie etwa eine Busfahrt in der Komposition "Linie 442, Hochofenstraße" aus dem Goethe-Gymnasium Dortmund unterwiesen von Gerhard Stäbler. Oder musikalische Reflexionen von zentralen Fragen nach beispielsweise den Gefühlen in Gefangenschaft in der Komposition aus der Paul-Gerhard-Realschule Münster, "Eingesperrt - bewegt - befreit", unter der Ägide von Mike Swoboda.

Oder eine rhythmische Performance durch die Schüler selbst wie die bezwingende, nur mit dem menschlichen Gelächter arbeitende "Lachnummer" aus dem Städtischen Comenius-Gymnasium Düsseldorf, angeregt von David Graham. In mancher Musik schwang eine zutiefst ernsthafte Auseinandersetzung mit Nachrichten der Gegenwart mit, so mit der Katastrophe in Fukushima, die die Städtische Gesamtschule Neuwerk Mönchengladbach unter der Anleitung von Mike Svoboda verarbeitete.

Das Projekt wurde gefördert aus Mitteln des Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW.

rvz                                                                                                            .

Foto: Musiker des Studios musikFabrik, Jugendensemble des Landesmusikrats NRW, am 24. Juni 2011 im Konzerthaus Dortmund. Foto: LMR NRW.