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Gewonnen: "Kavpersaz" im Bundeswettbewerb Creole

"Kavpersaz" aus NRW, "Cyminology" aus Berlin und "Kellerkommando" aus Bayern sind die Preisträger des Bundeswettbewerbs Creole.

Die Jury - Thomas Burkhalter, Urna Chahar-Tugchi, Albert Hosp, Nader Korayeim, Jay Rutledge und Christian Scholze - würdigte damit besonders den ebenso ernsthaften wie mitreißenden Umgang von "Kavpersaz" mit den anatolischen Musiktraditionen. Die drei Siegerbands erhalten je 5.000 Euro. Insgesamt 17 Bands wurden aus den 8 Landeswettbewerben nach Berlin weitergeleitet.

Der Bundeswettbewerb Creole wird von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, von der Initiative Musik und von der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales Berlin gefördert, der Branchentreff c.bra eigens von der Initiative Musik. Die acht vorangehenden Landeswettbewerbe wurden jeweils in den Ländern finanziert, Creole NRW vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW und vom Kulturbüro der Stadt Dortmund. Medienpartner von Creole NRW ist die Redaktion „Musikkulturen“ von WDR3, die auch die Berliner Aufzeichnungen senden wird.

Begleitend zum Wettbewerb fand in der Werkstatt der Kulturen der Branchentreff der Weltmusik statt. Initiativen, Festivals und Künstler stellten sich in Präsentationen vor, auch die Gruppe Uwaga! aus NRW unterhielt einen Stand. Bernhard Hanneken eröffnete den Treff am 19. Mai mit einem Grundsatzvortrag über den Stand der Weltmusik in Deutschland, in dem er kritisch anmerkte, dass die Musik der Immigranten lange Zeit unzureichend innerhalb der Weltmusik-Kreise wahrgenommen wurde. (Die schriftliche Fassung seines Vortrags, die der vorgetragenen nicht ganz entspricht, <link fileadmin user_upload lmr-nrw.de downloads kulturelle_vielfalt hanneken_weltmusik_190511.pdf external-link-new-window>hier zum Download, PDF-Datei, 143 KB ...)

In Podiumsdiskussionen diskutierten Akteure Vernetzungs-, Export- und Kommunikationsstrategien. So beschäftigten sich Gesprächsleiterin Helen Hamann (Radio Corax Halle), Thomas Burkhalter (Zürich), Sandra Passaro (Agentin Berlin) und Wolfgang König (Radio Multikult 2.0 Berlin) am 20. Mai mit den Chancen, die die neuen Medien bieten. Eher nüchtern wurden die Aussichten beurteilt. Die angesagten Netzwerke wechseln schnell, Flexiblität ist geboten. Einmütig stellte die Runde fest, dass MySpace – noch vor gut eineinhalb Jahren die wichtigste Plattform für die Multiplikation auch von Weltmusikangeboten – von Facebook überholt wurde und dass man von weiteren Wechseln ausgehen muss. Zudem – so Ulrich Doberenz (TTF Rudolstadt und Mitorganisator des Brachentreffs) aus dem Publikum – setzen so viele Anbieter in der Kommunikation auf Facebook, dass sich die Aktivitäten in der Wirkung oft neutralisieren.

Einschlägige Nachrichtenplattformen wie „norient.com“ von Burkhalter haben einen großen Wert für die Fachszene, ihren Betreibern fällt es aber nach wie vor schwer, aus ihnen Einnahmen zu generieren. Auch zeigte sich Burkhalter davon ernüchtert, dass einer seiner Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung ihm sehr viel mehr Resonanz einbrachte als ein Beitrag in seinem Portal. Ob es ihm ein Trost war, dass sich eine Weltmusik-Akteurin im Publikum meldete, die sein Portal kannte, nicht aber die Neue Zürcher Zeitung?

rvz                                                              .

Fotos: Yasin Boyraz, Fethi Ak, Baris Boyraz und Umut Yilmaz von Kavpersaz am 20. Mai 2011 in Huxleys Neuer Welt. Foto: D. Incoronato

Ulrich Doberenz, Gereon Schoplick, Bernd Belschner, Frank Abraham und Gesprächsleiterin Mücke Quinckhardt diskutierten im Branchentreff über Vernetzungsmöglichkeiten von Veranstaltern.

Die Gruppe Uwaga! im Branchentreff, Christoph König, Maurice Maurer und ihr Agent Reiner Lübbers. Fotos: LMR NRW.