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"Es war einmal..." – Das Kinderorchester NRW spielte sein Märchenprogramm in der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf

Am schwersten zu disziplinieren waren die Eltern, die keine Eintrittskarte mehr abbekommen hatten und trotzdem Einlass in den Partika-Saal der Düsseldorfer Robert Schumann Hochschule verlangten. Das war aber nicht möglich, ohne die magische Grenze von 199 Besuchern zu überschreiten … Ritter Rotbart stand am Einlass und drohte bei Zuwiderhandlung mit dem Bann der Versammlungsstättenverordnung. Dabei spielen die Eltern eine ganz wichtige Rolle, wenn es darum geht, Kinder zu motivieren, lieber auf ihrem Instrument zu üben, als sich den vielen anderen Verlockungen hinzugeben, die das Leben bereithält. Das Zauberwort heißt „Wertschätzung“, und dazu gehört es, bei solchen Auftritten der Kinder dabei zu sein.

Die Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen acht und vierzehn Jahren, die im Kinderorchester NRW spielen, haben in ihrem Leben bereits viel geübt. Sie haben ein Auswahlverfahren hinter sich und sind zumeist Preisträgerinnen und Preisträger des Landeswettbewerbs „Jugend musiziert“. Sie treffen sich während der Arbeitsphasen an Wochenenden und in den Ferien und erarbeiten sinfonische Literatur im Original und als Bearbeitung. Die Freude am gemeinsamen Musizieren verbindet sich dabei mit großer Ernsthaftigkeit.

Das aktuelle Programm des Kinderorchesters NRW besteht aus Musik zu vier Märchen – allerdings in weiter Auslegung, denn „Der Zauberlehrling“ von Paul Dukas ist die Vertonung der gleichnamigen Ballade von Johann Wolfgang von Goethe. Und Goethes Text wurde beim Nachmittagskonzert am 22. November zunächst einmal auch vorgetragen, verteilt über einige der (Sprech-)Stimmen im Orchester. Und die Filmmusik aus dem „Herrn der Ringe“ von Howard Shore hat ebenfalls keine klassische Märchen-, sondern eine Fantasy-Vorlage. Bei der Ballettmusik zu „Schwanensee“ von Peter Tschaikowski handelt es sich um Musik zu einem aus Märchenmotiven gewirkten Libretto, so dass letztlich nur Engelbert Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ den Märchen-Stempel trägt. Aber beim Märchenhaften und Fantastischen möchte man so genau gar nicht sein.

Orchesterleiter Witolf Werner moderierte familiengerecht durch das Konzertprogramm und wusste seine Auswahl von Musik aus Ballett, Oper (mit Gesangseinlage des Publikums), Film und symphonischer Dichtung (Johann Wolfgang von Goethe, 1797, kein Besucher wird das je vergessen) ins rechte Licht zu rücken. Wenn man die Augen zumachte, wirkte das Orchester größer und erwachsener als es war. Das musste am vielen Üben liegen – oder hatte Zauberer Rotbart die Enten bereits in schöne Schwäne verwandelt? Aber das ist ja ein anderes Märchen …

Am Ende wurde das Kinderorchester NRW mit dem begeisterten Applaus des Publikums belohnt. Das nächste Mal spielt es sein „Es war einmal …“-Programm am 29. November, 17 -18 Uhr, in der Aula des Gymnasiums Hückelhoven.

hs

Das Kinderorchester NRW wird vom Verein zur Förderung von Landesjugendensembles NRW und dem Landesmusikrat NRW getragen und vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW gefördert.