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Foto(s): Beate Zelinsky

Erfolgreicher Start des "LandesJugendEnsembles für Neue Musik NRW"

Teilnehmerin Lisa Unterberg (Fagott/Kontrafagott) schildert Eindrücke von der Arbeit des neu gegründeten Ensembles

Wer hätte gedacht, dass aus dem Pilotprojekt "LandesJugendEnsemble für Neue Musik NRW" ein solch erfolgreiches Unterfangen wird"

Ich habe hier unglaublich viele Erfahrungen gesammelt und war noch nie mit so vielen netten Leuten zusammen, die auch so viel Spaß an Musik haben wie ich. (Christoph Stöber, Klavier)

17 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 20 Jahren trafen sich in der ersten Januarwoche in Altenberg zum Proben und Arbeiten. Begleitet wurden sie von David Smeyers, der die Leitung übernommen hatte, Beate Zelinsky, die mit uns eine Woche arbeitete, zwei weiteren Dozenten für die ersten 1 ½ Tage und Silke de Witt, der Frau für alles.

Ich fand es besonders interessant zu sehen, wie unterschiedlich neue Musik sein kann und dass jedes Werk seine eigene, unverwechselbare Identität hatte. Viel Spaß hat es gemacht, Ensemble zu spielen und trotzdem eine solistische Freiheit zu haben. (Daniel Dangendorf, Violine)

Das Programm, das vor uns lag, war bunt gemischt und absolut anspruchsvoll: "Petroushskates" von Joan Tower, "Swinging Music" von Kazimierz Serocki und "Fragile" von Arne Mellnäs wurden von Kammerensembles erarbeitet, die Werke "Si bleu, si calme" von Misato Mochizuki und "Vier Tänze in einem Satz" von Poul Ruders vom ganzen Ensemble mit Dirigenten gespielt.

Für uns junge Musiker waren diese Stücke eine Herausforderung. Wir hatten die Stimmen zu Hause mit unserem Instrument vorbereitet, aber mit solchen Dingen wie Vierteltönen und anderen zeitgenössischen Spielweisen kannten wir uns nicht wirklich aus. Das sollte sich schnell ändern. Die lockere und konzentrierte Atmosphäre machte es leicht zu lernen und zu arbeiten. Weit entfernt von jedem Leistungsdruck wussten David und Beate uns zu motivieren und zu fordern.

Dieses Ensemble und die Arbeit damit waren spannend, lehrreich und humorvoll. (Frederick Richts, Klarinette/Baßklarinette)

Von 9.30 Uhr bis 21.00 Uhr wurde, mit einigen Pausen, geprobt. Aber meistens ging es dann noch weiter. Manche haben geübt, andere wollten noch etwas ausprobieren, so dass der letzte Ton meistens erst um 22.00 Uhr verklungen war. Die Proben wurden durch die Erklärungen und Erzählungen Davids ergänzt und mit den Bemerkungen des Ensembles gewürzt. Jeder bekam die Chance, sein Können einzubringen und zu erweitern.

Die Woche war so toll, dass es mir zum ersten Mal schwer gefallen ist, mich in den normalen Alltag wieder einzufinden. (Kai Peter Schuster, Schlagzeug)

Kein Wunder, auch am Abend nach den Proben fand sich das Ensemble zusammen: am Kamin. Sogar hier wurde noch über Musik diskutiert. Wir profitierten sehr von den vielen Erfahrungen und Erlebnissen Davids, die er bei dem ein oder anderen Bier frei gab. An diesen Abenden wurde die bunt gemischte Gruppe schnell zu einem Ensemble. Man lernte die anderen näher kennen und Freundschaften entstanden.

Bei der nächsten Arbeitsphase wäre ich gerne dabei, um weitere Abgründe ;) der neuen Musik (und dubioser Rhythmen :) zu entdecken. Ich habe nämlich in der Woche sehr viel gelernt... (Elisabeth Schrey, Cello)

Auf das nächste Projekt freuen sich wahrscheinlich nicht nur die Musiker, die ausdrücklich alle wiederkommen wollen, sondern auch das Publikum, dass bei den beiden Abschlusskonzerten in Essen und Köln die Ergebnisse der Woche hören durfte und überschwänglich positiv reagierte. Ich glaube, dieses deutschlandweit außergewöhnliche Projekt war für alle, Teilnehmer wie Dozenten, ein riesiges Abenteuer. Wir haben so viel dazugelernt über die Musik, unsere Instrumente und nicht zuletzt über uns selbst, dass wir sagen können:

Musik macht glücklich!

(Luisa Imorde, Klavier)

Foto(s): Beate Zelinsky