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Bundeskonferenz zur Weltmusik aus Deutschland tagte im Karlsruher Kulturzentrum Tollhaus

„Creole ist die Tonspur unserer interkulturellen Gesellschaft“, sagte Rolf Graser vom Forum der Kulturen in Stuttgart in der Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Kultur bei der zweitätigen Bundeskonferenz creole2day in Karlsruhe. Der Verein Globale Musik aus Deutschland hatte am 6. und 7. November ins Kulturzentrum Tollhaus eingeladen, um im intensiven Austausch Fragen der Situation der globalen Musik in Deutschland ins Rampenlicht zu rücken. Rund 100 Musiker, Veranstalter, Vertreter kultureller Verbände, Journalisten, Wissenschaftler und Pädagogen aus dem gesamten Bundesgebiet und den europäischen Nachbarländern beleuchteten das Bild einer musikalischen Szene, die insbesondere in Bezug auf die öffentliche Förderung noch vielfach im Schatten etablierterer Kunstformen steht.

Dass es angesichts einer immer vielfältiger werdenden Gesellschaft um nichts weniger als um einen Paradigmenwechsel des kulturellen Kanons der europäischen Gesellschaften gehe, befand Andreas Freudenberg von der Global Music Academy Berlin in seinem Eröffnungsvortrag. Freudenberg gehörte vor zehn Jahren zu den Miterfindern des creole Bundeswettbewerbs, der sich seither mit über 5000 Musikern als hervorragendes Beispiel für eine gelungene interkulturelle Begegnung etablierte. Auf der Bundeskonferenz erwies sich der Name creole als Dachmarke für weltmusikalische Belange in Deutschland, unter dem der Verein Globale Musik aus Deutschland künftig auch mit neuen Formaten in Erscheinung treten will.

Zentrale Themen der Statements und Diskussionen waren die kulturellen Veränderungen, die durch die aktuelle Flüchtlingsentwicklung auf die deutsche Kulturlandschaft zukommen, die Erweiterung des musikalischen Bildungskanons auf Instrumente und Musikkulturen der Menschen, die aus anderen Ländern nach Deutschland kommen, und die notwendige Bildung eines Netzwerkes, das über die Bundesgrenzen hinausreicht.

Ein Festival mit den Global-Pop-Urvätern Dissidenten, den creole-Preisträgern Äl Jawala und Kapelsky & Marina sowie dem Flüchtlingsprojekt des Songwriters Heinz Ratz komplettierten die Veranstaltung, die das Karlsruher Kulturzentrum Tollhaus für zwei Tage zum Zentrum der deutschen Weltmusikszene werden ließ. 

Veranstalter der Bundeskonferenz, die von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, den Ländern Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sowie der Stadt Karlsruhe unterstützt wurde, sind der Verein Globale Musik aus Deutschland (glomad), creole südwest sowie das Kulturzentrum TOLLHAUS. Als Partner ist die Kulturpolitische Gesellschaft e.V. mit im Boot.

Johannes Frisch, Tollhaus

Fotos 1 und 4: Visualisierung der Gespräche durch Aneta Radon am 6. November in Tollhaus Karlsruhe; Fotos: LMR NRW

Foto 2: Rolf Graser, Katrin Werlich, Andreas Bialas, Prof. Dr. Jürgen Hardeck und Prof. Dr. Tiago de Oliveira Pinto am 6. November 2015 in Tollhaus Karlsruhe; Fotos: Winfried Reinhardt.

Foto 3: Beril Yilmam, Christian Rath, Eleonore Hefner und Katrin Hefner reflektieren Ergebnisse der Arbeitsgruppen; Foto: LMR NRW.