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Beginn von Jugend musiziert NRW 2015

Als Chiara Elena Cabantac vor einem knappen Jahr in einem Kammermusiksaal der Folkwang Universität der Künste am Bösendorfer Platz nahm, musste ihr Lehrer Victor Langemann noch einen mechanischen Pedalaufsatz auf die Pedale des Flügels schieben, sonst wäre dem Mädchen das Pedalspiel nicht möglich gewesen. Ihr beeindruckender Auftritt im Landeswettbewerb Jugend musiziert NRW 2014 fand am 6. März 2015 seine Fortsetzung im aktuellen Landeswettbewerb, der in Düsseldorf stattfindet. Diesmal war es ein Steinway der Robert-Schumann-Hochschule. Chiara Elena Cabantac spielte im Duo mit der nicht minder brillanten Eileen Kampmeier. Und sie benötigte keinen Pedalaufsatz mehr. Verhalten, aber locker pedalierten beide durch den Walzer Nr. 4 aus dem Opus 11 von Sergej Rachmaninow. Mit behänder Grazie umfingen die tänzerischen Weisen das Publikum der öffentlichen Wertung und ließ viele lächeln. Jugend musiziert mag Wettbewerbsklima haben, ist aber immer auch eine zum Innehalten verführende Serie ästhetischer Genüsse.

Beim Vorgespräch mit den Jurys am Morgen in einem Übungsraum der Hochschule braucht Wettbewerbsleiter Christian de Witt längst nicht mehr darauf zu dringen, dass die Jury trotz aller Qualitätsmaßstäbe im Umgang mit den Teilnehmern dem Begegnungscharakter des Wettbewerbs Rechnung trägt. Auch neue Juroren kommen als Pädagogen schon mit dieser Einstellung nach Düsseldorf.

Und besonderes Gewicht gilt den Beratungsgesprächen nach der Wertung, die tatsächlich als Beratung und nicht als Erläuterung einer Wertung verstanden werden. Zumal die Punktzahl erst am Abend nach dem Ende einer oft mehrtägigen Wertungsgruppe bekannt gegeben wird. Kurz diskutierten die Juroren, ob das Beratungsgespräch nicht noch sinnvoller würde, wenn man dort auch schon die Punktzahl erläutern würde, wie es in einigen Regionalwettbewerben geschieht. Christian de Witt wollte das auch für den Landeswettbewerb nicht für immer ausschließen. Doch allein schon die mehrtägigen Wertungsgruppen stellen ein Problem dar. Ein vorzeitiges Bekanntgeben der Ergebnisse würde die objektive Arbeit der Juroren erschweren.

Außerdem lockt zum Erfahren der Ergebnisse ab 18 Uhr eines jeden Wettbewerbstages die Jumu-Lounge in der Clara-Schumann-Musikschule. Bei sanft tröpfelnder Unterhaltungsmusik können die Punkte bei Getränken im durchlaufenden Datenband per Beamer abgelesen werden. Nach der Anspannung des Spiels ist dies die richtige Abwechslung.

Der Wettbewerb des Landesmusikrats NRW, der von den nordrhein-westfälischen Sparkassen und dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW gefördert wird, dauert noch bis zum kommenden Dienstag. Alle Wertungen sind öffentlich.

rvz

Foto: Chiara Elena Cabantac und Eileen Kampmeier am 6. März 2015 in der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf; Foto: LMR NRW.