Am Sonntag, dem 11. Mai 2025, fand in der Tonhalle Düsseldorf das Preisträgerkonzert des 62. Landeswettbewerbs „Jugend musiziert“ NRW statt. Die Veranstaltung präsentierte elf herausragende Beiträge junger Musikerinnen und Musiker, die zuvor beim Wettbewerb in Essen ausgezeichnet worden waren. Das Konzert wurde von Nicolas Tribes moderiert und bot ein Programm, das die musikalische Bandbreite und das hohe Niveau der Teilnehmenden eindrucksvoll zur Schau stellte.
Den Auftakt machte Simon Graubner aus Mettmann mit „A Minute of News“ von Eugene Novotney, einem energiegeladenen Schlagzeugstück, das die Zuhörer sofort in seinen Bann zog. Anschließend präsentierte ein Gitarrenensemble aus Düsseldorf, bestehend aus Lisa Schneider, Andreas Spektorov, Darian Patz, Nikola Momchilov und Romain Vens, eine Bearbeitung von Arturo Márquez' „Danzón Nr. 2“, die durch rhythmische Präzision und musikalische Tiefe überzeugte.
Ralph Zinnikus, Leiter des Musikreferats im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, eröffnete das Konzert mit einem leidenschaftlichen Grußwort. Er würdigte die jungen Musikerinnen und Musiker als „musikalische Spitze unseres Landes“ und hob hervor, dass der Wettbewerb „Jugend musiziert“ weit über den reinen Leistungsvergleich hinausgeht. Es sei ein Bildungsprojekt, das nicht nur musikalisches Können, sondern auch Teamgeist, Ausdauer und Persönlichkeitsbildung fördere. Besonders betonte Zinnikus die langjährige Unterstützung durch die Sparkassen in NRW, die gemeinsam mit dem Ministerium eine kulturelle Basis schaffen, auf der junge Talente wachsen können.
Ein Ensemble für Alte Musik, bestehend aus Evelina Schneider (Blockflöte), Arwen Qianhan Sun (Violine), Pauline Krull (Violoncello) und Ayse Kübra Özegen (Cembalo), interpretierte die Triosonate g-Moll von Élizabeth-Claude Jacquet de la Guerre mit stilistischer Authentizität und feinem Zusammenspiel. Yukichiyo Gwendolyn Yokota (Saxophon) und Peter Tischtau (Klavier) beeindruckten mit Darius Milhauds „Scaramouche op. 165b – Brasileira“, einem Stück voller brasilianischer Rhythmen und lebendiger Melodien.
Ein besonderer Moment war die feierliche Verleihung des Förderstipendiums für Kammermusik an der Europäischen Musikakademie Montepulciano an den 17-jährigen Geiger Anatholy Tizian Moseler aus Recklinghausen durch Prof. Tilmann Claus, Rektor der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Das Stipendium wird jährlich gemeinsam mit dem Förderverein Jugend musiziert NRW vergeben und bietet herausragenden Nachwuchsmusiker:innen die Möglichkeit, sich in einem internationalen und inspirierenden Umfeld musikalisch weiterzuentwickeln. Prof. Claus betonte im Dialog mit Nicolas Triebes die Bedeutung solcher internationaler Impulse für die künstlerische Reifung der jungen Talente. Es ist eine wichtige Ergänzung des hochklassigen Hochschulangebots in Nordrhein-Westfalen.
Hanui Kim (Violoncello) und Tamar Elizbarashvili (Klavier) präsentierten das Allegro aus Luigi Boccherinis Sonate A-Dur mit Brillanz und Ausdruckskraft. Philipp Chernomor (Violine) interpretierte den Satz „Obsession“ aus Eugène Ysaÿes Sonate a-Moll op. 27 Nr. 2 mit Emotionalität und virtuoser Technik.
Martino Codognotto aus Köln zeigte mit Franck Angelis' „Amalgame“ auf dem Akkordeon eine beeindruckende Klangvielfalt und technische Raffinesse. Und das Vokalduo Levke Linder (Mezzosopran) und Kai Grenz (Bariton), begleitet von Werner Marihart am Klavier, überzeugte mit Johannes Brahms' „Der Jäger und sein Liebchen op. 28 Nr. 4“ und Irving Berlins „Alles, was du kannst“ durch harmonisches Zusammenwirken und gestenreich inszenierte Interpretation.
Ein Bläserensemble aus Neuss, bestehend aus Finn John (Querflöte), Konstantin Janta (Oboe), Konstantin Radu (Klarinette) und Jerry Zhang (Klavier), brachte Camille Saint-Saëns' „Caprice sur des airs danois et russes op. 79“ mit technischer Präzision und musikalischem Feingefühl zu Gehör. Den Abschluss bildete Emily Beadle aus Werther mit ihrem eigenen Song „Places“, der durch persönliche Note und musikalische Qualität das Publikum begeisterte. Ihr Idol ist Bruce Springsteen, wie sie Nicolas Triebes verriet, doch ihr Song zeigte eine eigene Persönlichkeit.
Für einen weiteren Höhepunkt sorgte Saskia Lagemann, Geschäftsführerin des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbands (RSGV), mit der Übergabe der Sparkassen-Förderpreise. Die Sparkassen in Nordrhein-Westfalen zählen seit vielen Jahren zu den wichtigsten Partnern des Wettbewerbs. Ihre Preise würdigen nicht nur musikalische Exzellenz, sondern fördern zugleich langfristig die musikalische Entwicklung junger Künstlerinnen und Künstler durch gezielte finanzielle Unterstützung und symbolische Anerkennung. In diesem Fall erhielten gleich sieben Musikerinnen und Musiker – das Vokalduo, das Bläserquartett und Songwriterin Emily Beadle – je 3.000 Euro als Unterstützung für ihre weitere Ausbildung und Weiterentwicklung ihrer künstlerischen Persönlichkeiten – als nachhaltige Wirkung von Jugend musiziert.
rvz
Evelina Schneider (Blockflöte), Arwen Qianhan Sun (Violine), Pauline Krull (Violoncello) und Ayse Kübra Özegen (Cembalo) am 11. Mai 2025 im Preisträgerkonzert Jugend musiziert NRW in der Tonhalle Düsseldorf; eine Band aus dem Jugendjazzorchester NRW spielte während der Urkundenausgabe in der Rotunde der Tonhalle; Levke Linder (Mezzosopran) und Kai Grenz (Bariton), begleitet von Werner Marihart; Wettbewerbsleiter Raphael Amend, Geschäftsführerin des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes Saskia Lagemann und der Kölner Hochschulrektor Tilman Claus im Foyer der Tonhalle Düsseldorf; Becher für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer; Fotos: LMR NRW.