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Baglama Kammermusik-Workshop in Köln

Zwölf Musikerinnen und Musiker trafen am 22. bis 24. Januar zum ersten Wochenende eines Baglama-Kammermusik-Workshops des Landesmusikrats NRW zusammen. Die Baglama ist traditionell ein Solo-Instrument und ein Begleitinstrument für den Gesang des Musikers oder der Musikerin. Erst allmählich zeigt sich auf unseren Bühnen die besondere Schönheit ihres Klangs in Kammermusik-Ensembles. Die Dozenten Kemal Dinc, Koray Berat Sari und Eren Aksahin erarbeiteten nun in der Alten Feuerwache Köln mit den Teilnehmern kammermusikalische Spielweisen und neue Werke, die eigens für den Workshop entstanden sind.

Auch westliche Instrumente sind eingebunden. Der Komponist Carter Williams brachte gar eine Viola d'amore mit. Streichinstrumente und die Langhalslaute zusammenzubringen ist nicht einfach. Leicht ist der silbrig-feine Klang der Baglama übertönt. „Es passiert den Musikern an Instrumenten der Alten Musik nur selten, dass sie zu laut sind,“ meinte Carter Williams amüsiert, als ihn wieder einmal missmutige Blicke trafen.

Doch das erste Problem besteht nicht im Zusammenbringen verschiedener Instrumentenfamilien, sondern im mehrstimmigen Spiel der Baglama überhaupt, und das allererste Problem ist das gleichartige Interpretieren derselben Notenzeilen durch verschiedene Baglama-Spieler. Denn von frühesten Übungen an lernen diese die freie Ausgestaltung der tradierten Weisen und das selbstbewusste Einfügen von Improvisationen. Die ersten Einheiten des Workshops erforderten von daher ein bloßes Unisono-Spielen und die allseitige Verständigung über die Ausführung von Artikulations- und dynamischen Zeichen. Nicht alle hatten sich das so vorgestellt, doch als dann die ersten mehrstimmigen Sätze auf den Pulten lagen, fügten sich die Interpretationsweisen zueinander und die Begeisterung wuchs.

Am kommenden Wochenende setzen die zwölf ihre Arbeit fort. Das Kölner Yunus Emre Institut, das für die kulturellen Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland eintritt, hat die Teilnehmer eingeladen, ihre Ergebnisse im institutseigenen Veranstaltungssaal am Neumarkt vorzustellen.

Der Workshop des Landesmusikrats wird vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport gefördert.

rvz

Zwei der Dozenten, Kemal Dinc und Koray Berat Sari, am 24.1.2016 im Workshop in der Alten Feuerwache; Onur Hüseyin, Dozent Eren Aksahin und Carter Williams; die Workshop-Runde; Ferdi Coban, Nihat Iman und Petra Nachtmanova. Fotos: LMR NRW.