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Das B-Orchester des Jugendzupforchesters NRW

30 Ensembles feiern Heek

Zwei Tage lang feierte die Landesmusikakademie NRW in Heek-Nienborg ihr zwanzigjähriges Jubiläum. Dreißig Chöre, Ensembles und Orchester aus Musikverbänden, die im Landesmusikrat NRW zusammengeschlossen sind, erwiesen der Akademie ihre Reverenz und spielten in den Gebäuden der Akademie und auf Straßen und Plätzen.

Nienborg ist nicht groß, doch Klangkörper hat der Ort selbst gleich drei zu bieten: So eröffnete das Jugendorchester "Musik ich bin dabei" unter Leitung von Vera Lammers den Sonntag und präsentierte den Song "Can You Feel the Love Tonight" aus dem Film "König der Löwen". Fünfzig Musikerinnen und Musiker begleiteten Solistin Petra Beel im Zululied "Siyahamba" und die Steppe schien in den Konzertsaal des Musikzentrums zu dringen.

Dass die Feier zum Ortsfest wurde, war auch dem Heimatverein Nienborg zu verdanken, der zusammen mit weiteren Vereinen ein Straßenfest ausrichtete, bei dem viele der Ensembles auf Open-Air-Bühnen spielten. Der Heimatverein finanziert mit dem Erlös des Fests einen Teil seines Eigenanteils beim Umbau des historischen Hauses Hugenroth zu einem Heimat- und Bürgerhaus. So konnten die Musikfreunde auch eine Ausstellung von Oldtimer-Traktoren der Traktorfreunde Nienborg besichtigen, eine Schminkecke nutzen, an der Torwand des SC Rot-Weiß Nienborg schießen, die Gewinne beim angeschlossenen Flohmarkt veräußern oder in selbstgebastelte Futterglocken von Schulkindern beim Jugendhaus investieren. Aufsehen erregte auch das Schweineschätzen des landwirtschaftlichen Ortsvereins und ein sechs mal drei Meter großes Tischfußballspiel, an dessen Stangen keine Plastikmännchen hängen, sondern Jugendliche kicken.

Filmmusik tauchte allerorten in den Programmen auf. Nur zu gerne ziehen Orchesterleiter gerade die Kompositionen von John Williams heran, um ihre jungen Mitspieler bei Vertrautem zu packen und an sinfonisches Repertoire heranzuführen. Mit Verve stürzen diese sich in die Partituren, und als das "Isselburger Jugendblasorchester" im Probensaal des Musikzentrums den "Weißen Hai" anstimmte, spürte man das Untier durch die Dinkel herannahen.

Im Langen Haus stellte sich neben vielen anderen Ensembles das "Jugendzupforchester B" vor, ein neues Auswahlorchester des Landesjugendzupforchesters und seines Trägers, des Bunds deutscher Zupfmusiker NRW. 10- bis 16-jährige Gitarre- und Mandolinenspielerinnen und -spieler werden hier in das Orchesterspiel eingeführt. Zum Genuss der Festbesucher, wie man feststellen konnte.

Den Abschluss der offiziellen Feierlichkeiten bildete ein Konzert der JungenBläserphilharmonie. In der Trägerschaft von Landesmusikrat und Landesverband der Musikschulen in NRW spielen hier 70 Musikerinnen und Musiker zwischen 14 und 23 Jahren unter Leitung von Pierre Kuijpers. Volker Gerland, Vorsitzender des Landesverbands der Musikschulen führte durch das pulsierende und oft tänzerische Programm: Bizets Carmen-Suite, "A Latin Treasure" von Koos Mark, die "Jungle Fantasy" von Naohiro Iwai, eine Gershwin-Suite, arrangiert von Iwai und Stücke aus Bernsteins "Westside Story" erklangen im Konzertsaal, dessen Stühle nicht für das Publikum ausreichen. Zum Schluss bebte der Saal unter dem Rhythmus des "Danzon No. 2" von Arturo Márquez, mit dem das Venezolanische Jugendorchester so oft das Publikum hinriss, hier in einem Arrangement für Bläserphilharmonie von Oliver Nickel. Alle Werke studierte die Bläserphilharmonie auf ihrer Winterarbeitsphase ein, um das Repertoire nun auf einer China-Tournee international zu erproben.

Das Jugendjazzorchester NRW eröffnete um halb acht die "Moonlight Musiknacht", die im Burgbereich von Nienborg bis in die Nacht unterhielt. Gerade erst vom Konzert im Festakt "60 Jahre Grundgesetz" in Berlin zurückgekehrt, stießen die jungen Jazzerinnen und Jazzer unter der Leitung von Michael Villmow und Stefan Pfeifer entspannt Arrangements von Kenny Clarke/Francis Boland und anderen in die Nacht. Jenny Braunschweig betörte mit ihrem schmiegsamen Gesang das in die Abendstunden hinein stetig wachsende Freiluftpublikum. Im Publikum swingten offensichtlich sehr zufrieden mit ihrem Fest Akademieleiter Ernst Leopold Schmid, Bildungsreferent Bernhard van Almsick und der Fördervereinsvorsitzende Raimund Pingel mit.

rvz

alle Fotos: LMR NRW

Das B-Orchester des Jugendzupforchesters NRW

Pierre Kuijpers und die JungeBläserphilharmonie

Raimund Pingel, Ernst Leopold Schmid, Bernhard van Almsick

Tischfußball mit lebenden Figuren

Jugendjazzorchester am Pfarrheim

Jenny Braunschweig und das Jugendjazzorchester NRW