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15 Komponisten streiten für Games

15 junge Komponisten arbeiteten sich an zwei Wochenenden im Dezember 2013 und im Januar 2014 in das Komponieren für Computerspiele ein. Der Workshop des Landesmusikrats „Komponieren für Games“ bot drei Experten auf, um die Teilnehmer mit den Rahmenbedingungen und mit den musikalischen Anforderungen dieser Arbeit vertraut zu machen. Der Landesmusikrat NRW kooperierte dabei mit SoundTrack_Cologne, der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation Köln und dem NRW-Kultursekretariat.

Die Dozenten waren Helge Borgarts (Games- & Filmkomponist, borgarts.de), Andreas Kolinski (Komponist, Musikproduzent, akmusique.de) und Matthias Hornschuh (Film- und Hörspielkomponist, hornschuh-musik.de), der auch für die Organisation des Workshops stand. Tobias Häußler und Florian Scholz sorgten für das makellose Funktionieren der erforderlichen Technik. Die Teilnehmer waren zwischen 15 und 25 Jahre alt und hatten durchweg einige Grunderfahrungen im Komponieren. Fünf von ihnen hatten bereits erfolgreich am Wettbewerb Jugend komponiert NRW teilgenommen. Die meisten brachten auch – trotz der exzellenten Ausrüstung der Macromedia – eigenes Equipment mit, dessen Vielfalt die Dozenten vor teils überraschende Anforderungen stellte.

Die Tage begannen jeweils mit Einführungsvorträgen der Dozenten und gingen dann in angeleitete Übungen über. In den Vorträgen führte Matthias Hornschuh in die technischen, ästhetischen, emotionalen und rechtlichen Anforderungen ein, denen Musiken für Filme und für Games genügen müssen. Seine Beispiele entstammten ebenso britischen Major-Produktionen wie dem persönlichen Schaffen als Soundtrack-Komponist. Andreas Kolinski informierte über die Entstehung der Musikwelt des Computerspiels „Gothik 3“, die von Kai Rosenkranz geschrieben, von internationalen Ensembles und von den Bochumer Sinfonikern eingespielt und von Kolinski u.a. produziert wurde. Zudem übte Kolinski mit den TeilnehmerInnen die Analyse und analysegestützte Konzeption medienmusikalischer Kompositionen.

Helge Borgarts erläuterte die Prinzipien der technischen und dramaturgischen Einbindung von Musik in Games sowie in einem zweiten Vortrag die aktuelle Entwicklung der Games-Branche und der Berufswelt der Komponisten: Die Zeiten der großen Spiele-Entwicklungen in Deutschland wie die von „Gothik 3“ (Piranha Bytes) scheinen erst einmal vorbei zu sein. Die Szene wird bestimmt von einer großen Zahl der Entwicklungen von Mobile- und Browser-Games, die wesentlich kleinere Budgets und Teams haben, aber auch wesentlich mehr Komponisten die Möglichkeit bieten, in der Branche Fuß zu fassen.

Die Teilnehmer erarbeiteten nach den Vorträgen anhand eines realen Musikbriefings zu einem Spiel eigene Kompositionen für ein Spiel. In der Abschlussrunde am 12. Januar kamen dabei fantasievolle und erstaunlich praxisgerechte kompositorische Bausteine und Weiterentwicklungen zutage. Im Vorfeld der Arbeitswochenenden hatten die Teilnehmer dazu erste Anregungen erhalten, als sie am Kongress SoundTrack_Cologne teilnehmen und dort Foren von erfolgreichen Games-Komponisten besuchen konnten. Die Dozenten zeigten sich abschließend beeindruckt von der schnellen Auffassungsgabe, der mitreißenden Begeisterung und bemerkenswerten Kritikfähigkeit der jungen Komponisten.

Die Veranstaltung des Landesmusikrats NRW in Kooperation mit der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation Köln (MHMK Köln), SoundTrack_Cologne 10, dem NRW-Kultursekretariat und der Next Level Conference wurde vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW gefördert.

Robert von Zahn und Matthias Hornschuh