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Leitbild des Landesmusikrats NRW

Musik ist in all ihrer kulturellen Vielfalt und mit all ihren Genres ein wesentliches und unverzichtbares Kulturgut eines Landes. Der Landesmusikrat NRW tritt für den Erhalt und die Weiterentwicklung des Musiklebens in Nordrhein-Westfalen ein und möchte bestehende musikkulturelle Tätigkeitsfelder pflegen und stärken sowie neue musikalische Austauschprozesse initiieren und begleiten. Teilhabe und aktive Mitwirkung am Musikgeschehen sollen allen Menschen entsprechend ihren individuellen Fähigkeiten sowie ihren kulturellen und sozialen Prägungen ermöglicht werden. Musik ist eine grundlegende Ausdrucksform des Menschen und ein Wert an sich. Die Förderung des Musiklebens ist eine wichtige Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft.

Im Fokus stehen die folgenden Aspekte: Förderung des Individuums und sein Musizieren in der Gemeinschaft, das Musikleben der Städte und des ländlichen Raumes, Musikalische Bildung, das Berufsmusizieren mit seinen Erlösmodellen, die Netzwerke der Gesellschaft und Werte wie Humanität, Respekt, Vielfalt und Chancengleichheit.

Die Pflege und Förderung von Kunst und Kultur ist in der Landesverfassung von Nordrhein-Westfalen als Staatsziel verankert. Der Landesmusikrat NRW orientiert sich darüber hinaus am Recht auf Bildung (Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen, EU-Vertrag von Lissabon) und an der UNESCO-Konvention über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen. Mit dieser ist die Verpflichtung zu Erhalt und Förderung des kulturellen Erbes, der zeitgenössischen künstlerischen Ausdrucksformen sowie der Vielfalt der Kulturen einer diversen Gesellschaft verbunden. Der Landesmusikrat setzt sich im Rahmen der Landesinitiative „Erfolgsfaktor Interkulturelle Öffnung – NRW stärkt Vielfalt“ aktiv für diese Belange ein und spricht sich gegen Rassismus und Diskriminierung aus.

Förderung des Individuums und sein Musizieren in der Gemeinschaft

Die aktive Beschäftigung mit Musik fördert die Ausdrucks- und Wahrnehmungsfähigkeiten des Individuums. Musikalische Förderung und das Musizieren in der Gemeinschaft können eine positive Wirkung auf die emotionalen, sensorischen, sozialen und geistigen Fähigkeiten im Allgemeinen und somit auch auf die Persönlichkeitsentwicklung haben. Das Erlernen eines Instruments, das Singen im Chor oder das Spiel im Ensemble können wesentlich zur Vermittlung von Werten wie Selbstbewusstsein, Durchhaltevermögen, Leistungsbereitschaft, Kreativität und Teamfähigkeit beitragen.

Musikleben der Städte und des ländlichen Raumes

Der Landesmusikrat NRW ist sich der gesellschaftlichen Bedeutung von Musik bewusst und unterstützt Musik im urbanen Raum ebenso wie Musik in den ländlichen Gebieten. Dabei setzt er sich für die verschiedenen musikalischen Genres in ihren Ausdifferenzierungen ein. Gemeinsames Musizieren fördert das Gemeinschaftsgefühl. Musik spielt eine wichtige Rolle beim Zusammenhalt der Menschen und der Identifikation mit ihrem Gemeinwesen. Professionelles Musizieren, Vielfalt der Amateurmusik, kontinuierliche musikalische Aus- und Weiterbildung sowie ehrenamtliches Engagement ermöglichen Musikszenen hoher Qualität, vor allem in ihrer sich gegenseitig unterstützenden Verzahnung. Die Stärkung dieser Szenen gehört zu den wesentlichen Zielen des Landesmusikrats NRW.

Musikalische Bildung

Der Landesmusikrat NRW dringt auf eine Stärkung der schulischen und außerschulischen musikalischen Bildung, die jedem Menschen in Nordrhein-Westfalen unabhängig von individuellen finanziellen Ressourcen und sozialen Rahmenbedingungen zugänglich sein muss. Er fordert eine stärkere und kooperative Einbeziehung des Musikbereichs in die kommunalen Bildungsnetzwerke. Seine Ziele und Handlungsempfehlungen legt der Landesmusikrat NRW in einem ausdifferenzierten Positionspapier zur musikalischen Bildung öffentlich dar.

Von Musik leben: Berufsmusizieren und Erlösmodelle

Die Kulturwirtschaft von Nordrhein-Westfalen wird von der Musikwirtschaft wesentlich geprägt. Weitaus mehr Musiker*innen leben von Erlösen aus der Kulturwirtschaft als von Honoraren und Gehältern, die im Zuge öffentlicher Förderung und Einrichtungen gezahlt werden. Der Landesmusikrat NRW setzt sich für eine faire Beteiligung von Kreativen, Interpret*innen, Labels und Verlagen sowie aller weiteren Berufsgruppen an den Erlösen in der Kulturwirtschaft ein. Insbesondere fordert er eine faire Beteiligung der musikwirtschaftlichen Akteur*innen aus Nordrhein-Westfalen an den Einnahmen internationaler Plattformen.

Netzwerke der Gesellschaft

Der Landesmusikrat NRW verfolgt seine Ziele in der Vermittlung zwischen Öffentlichkeit, Fachöffentlichkeit, Politik und Verwaltung. Dabei nutzt er bestehende Strukturen und Netzwerke und regt Austausch und Verknüpfungen an. Die Zusammenarbeit mit dem Landtag NRW, der Landesregierung und den kommunalen Spitzenverbänden gehören ebenso dazu wie mit dem Kulturrat NRW, dem Deutschem Musikrat, den Musikräten der anderen Bundesländer sowie mit Vertretungen und Dachverbänden der unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppierungen auf allen Ebenen.

Humanität, Respekt, Vielfalt, Chancengleichheit

Der Landesmusikrat NRW versteht seine Arbeit inklusiv: Die Werte Humanität, Vielfalt, Respekt und Chancengleichheit gehören zum Selbstverständnis und werden bei allen Projekten vorausgesetzt und mitgedacht. Benachteiligungen aufgrund der ethnischen Herkunft, der sozialen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, körperlichen oder geistigen Einschränkungen, des Alters oder der sexuellen Identität tritt er entschieden entgegen. Zur Beseitigung struktureller Benachteiligungen sucht er aktiv nach Wegen, um Gleichstellung und Diversität zu erreichen.

Der Landesmusikrat NRW beobachtet die gesellschaftlichen Entwicklungen und überprüft in regelmäßigen Abständen seine Verbands- und Organisationsstruktur. Er bleibt offen für Reformen und neue Ideen.

Düsseldorf, 4.9.2021